Aufruf zum Terror in Frankreich«Vergiftet sie, überfahrt sie mit euren Autos»
Drei französische IS-Kämpfer rufen dazu auf, gegen die «Feinde Allahs» Anschläge zu verüben. «Terrorisiert sie, bis sie vor Angst nicht mehr schlafen können.»
Europa erreicht ein neues Propagandavideo der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf: Darin rufen drei französische Dschihadisten ihre Landsleute auf, sich dem Islamischen Staat anzuschliessen oder Anschläge in Frankreich zu verüben.
In dem siebenminütigen Video ist zu sehen, wie Abu Maryam, Abu Osama und Abu Salman — so die Kampfnamen der Dschihadisten — ihre französische Pässe in einem Lagerfeuer verbrennen. «Ihr habt uns unterdrückt und unsere Religion bekämpft und unseren Propheten beleidigt. Und jetzt glauben wir nicht mehr an euch und eure Pässe, und wenn ihr hierher kommt, werden wir euch bekämpfen», sagt einer der maskierten Männer auf Französisch.
«Terrorisiert sie, bis sie nicht mehr schlafen können»
Dann meldet sich Abu Maryan zu Wort: Er ruft seine Glaubensbrüder in Frankreich dazu auf, «schnell nach Syrien oder in den Irak zu kommen, bevor es zu spät ist». Schliesslich könnten eines Tages die Grenzen geschlossen werden. Wer nicht imstande sei zu reisen, könne Feinde auch in der Heimat umbringen.
«Terrorisiert sie, bis sie vor Angst nicht mehr schlafen können. Es stehen Waffen und Autos zu Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen. Vergiftet das Wasser und das Essen der Feinde Allahs. Spuckt ihnen ins Gesicht und überfahrt sie mit euren Autos. Tut was auch immer nötig ist, um sie zu erniedrigen, denn das ist es, was sie verdient haben.»
Am Schluss heisst es noch: «Der Weg ist leicht – es gibt also keine Ausreden für euch.»
Frankreich will Dschihadisten identifizieren
Die Aufnahmen lösten in Frankreich grosses Entsetzen aus, berichtet die Zeitung «Le Parisien». Die Pariser Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag Ermittlungen aufgenommen. Die Identität der IS-Anhänger im Video werde nun geprüft, sagte Sprecherin Agnes Thibault-Lecuivre.
Die europäischen Behörden fürchten seit längerem, dass ausgebildete Dschihadisten aus den Konfliktgebieten in Syrien und im Irak zurückkehren und den Terror nach Europa tragen könnten. Einen Präzedenzfall gibt es bereits: Der mutmassliche Täter beim tödlichen Überfall auf das Jüdische Museum in Brüssel im Mai ist ein Franzose, der in den Reihen von Dschihadisten in Syrien gekämpft haben soll.