Sommaruga will Hunderte Syrer aufnehmen

Aktualisiert

Bundesrat reagiertSommaruga will Hunderte Syrer aufnehmen

Die Flüchtlingslager sind überfüllt. Jetzt reagiert die Schweiz: Bundesrätin Sommaruga will Hunderte Kinder, Schwangere und Alte aus dem kriselnden Syrien ins Land holen.

Voraussichtlich nächste Woche stellt Justizministerin Simonetta Sommaruga im Bundesrat den Antrag, die Schweiz solle mehrere Hundert Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Dies soll in Zusammenarbeit mit dem Uno-Flüchtlingskommissariat (Unhcr) geschehen, wie die «SonntagsZeitung» und die «NZZ am Sonntag» schreiben. Laut einer Quelle dürfte es um 300 bis 500 besonders verletztliche Kriegsopfer wie Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen gehen.

Dies wäre für die Schweiz das grösste Kontingent seit Jahren. Mehrere Politiker haben angesichts der Krise in Syrien diese Woche die Aufnahme von Flüchtlingen gefordert. Auch die Kantone stehen hinter Sommaruga. «Ich habe Verständnis», sagt etwa Hans-Jürg Käser, Präsident der kantonalen Justizdirektoren zur «NZZ am Sonntag». Käser lässt bereits nach geeigneten Unterkünften suchen.

Denn die Flüchtlingslager sind überfüllt: Derzeit sind schon über 1,9 Millionen syrische Flüchtlinge in die Nachbarländer geflohen – davon sind laut dem Unhcr drei Viertel Frauen und Kinder. Ein Luftangriff auf Syrien wird den Exodus aus dem arabischen Land weiter verstärken.

Neues Flüchtlings-Konzept

Gleichzeitig präsentiert Sommaruga am Mittwoch im Bundesrat ein Konzept für die jährliche Aufnahme von mehreren hundert Kriegsflüchtlingen, wie die SonntagsZeitung schreibt.

Auf Zypern ist die Schweizer Botschaft bereit für grössere Evakuierungen von Schweizern aus Syrien und dem Libanon. «Wir haben gestern die Botschaft in Zypern mit Personal verstärkt, um Schweizer empfangen zu können», sagt Manuel Bessler, Delegierter des Bundesrates für Humanitäre Hilfe. Auch die Schweizer Präsenz in Beirut wurde personell und mit Material verstärkt.

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