Krieg in SyrienAutobombe in Damaskus tötet neun Menschen
Bei der Explosion in der syrischen Hauptstadt wurden nach Angaben von Regimegegnern zahlreiche weitere Menschen zum Teil schwer verletzt.

Zerstörerische Wucht: Eine Autobombe in Damaskus tötete mindestens neun Menschen und verletzte zahlreiche weitere.
Die Explosion ereignete sich in einer Tankstelle im Stadtteil Massakin Barse, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien mitteilte. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA machte «Terroristen» für den Anschlag verantwortlich. Diesen Begriff verwendet die syrische Regierung häufig für die Aufständischen im Kampf gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad.
Am Donnerstag kamen nach Angaben der Beobachtungsstelle bei Gefechten und Bombardements in der Gegend rund um Damaskus mindestens zehn Rebellenkämpfer und 32 Zivilpersonen ums Leben. Bei zwei Luftangriffen in Duma, einem von Rebellen gehaltenen Vorort der Hauptstadt, wurde eine Wohngegend schwer verwüstet. Auch in anderen Gegenden des Landes wurden Kämpfe gemeldet. Im Norden des Landes lieferten sich Regierungstruppen heftige Gefechte mit Rebellen um den Militärflughafen Tatanas, wie Aktivisten berichteten.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn des Aufstands gegen das Assad-Regime im März 2011 mehr als 60'000 Menschen ums Leben gekommen.
Neue trilaterale Gespräche möglich
Bei den Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Syrien-Konflikts könnte es nach Angaben aus UN-Kreisen bald erneute Gespräche zwischen den USA, Russland und dem internationalen Sondergesandten Lakhdar Brahimi geben. Brahimi wolle mit dem trilateralen Treffen an seine Unterredung mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow am vergangenen Samstag anknüpfen und den Weg für einen diplomatischen Durchbruch ebnen, sagte der pakistanische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Masood Khan, am Donnerstag in New York.
Brahimi und Lawrow hatten nach ihrem Treffen bekräftigt, dass der Konflikt in Syrien nur durch Gespräche beigelegt werden könne. Am 9. Dezember war Brahimi schon einmal mit Vertretern Russlands und den USA zu Beratungen über die Krise in Syrien zusammengekommen. Damals hatten alle drei Parteien erklärt, die Lage in dem Land werde zunehmend schlechter, zugleich aber betont, dass ihrer Ansicht nach eine politische Lösung des Konflikts noch möglich sei.
Khan, derzeit amtierender Präsident des UN-Sicherheitsrats, sagte am Donnerstag, es gebe derzeit ausserhalb des Sicherheitsrats «wichtige Entwicklungen» bei den Bemühungen, den Syrien-Konflikt beizulegen. Nähere Angaben dazu machte er nicht. Er äusserte aber die Hoffnung, dass es in der kommenden Woche zu dem trilateralen Gespräch zwischen Moskau, Washington und Brahimi komme.