Gewalt gegen JournalistenReporter auf dem Weg ins Spital gekidnappt
Mehrere Journalisten wurden offenbar auf dem Weg zur Militärbasis zusammengeschlagen. Ein Journalist wurde offenbar gekidnappt, als er einen Kameramann ins Spital bringen wollte.
US-Präsident Barack Obama hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefonat zum Rückzug seiner Truppen in die Kasernen auf der Krim aufgefordert. Obama habe am Donnerstag rund eine Stunde lang mit Putin telefoniert, teilte das Weisse Haus mit.
Obama habe dabei Schritte zu einem diplomatischen Ausweg aus der Krise skizziert: Putin müsse die russischen Soldaten zurück in ihre Kasernen auf der Krim beordern. Auch müsse er internationale Beobachter auf die Krim lassen, die dort die Rechte ethnischer Russen sicherstellten.
Darüber hinaus müsse Putin direkten Gesprächen mit ukrainischen Offiziellen zustimmen. «Präsident Obama hat betont, dass es einen Weg gibt, die Situation diplomatisch zu lösen», hiess es aus Washington.
Es sei das zweite Telefonat binnen sechs Tagen zwischen Obama und Putin gewesen. Obama habe dabei erneut deutlich gemacht, dass der russische Einmarsch in die Ukraine die Souveränität und territoriale Integrität des Landes verletzt habe.
Sanktionen gerechtfertigt
Der US-Präsident rechtfertigte gleichzeitig die Sanktionen seiner Regierung gegen Moskau. Als Antwort auf Russlands Vorgehen würden in Absprache mit den europäischen Partnern mehrere Massnahmen ergriffen, teilte das Weisse Haus nach dem einstündigen Gespräch mit.
Putin mahnte nach Angaben des Kremls, dass das Verhältnis zwischen Moskau und Washington nicht unter dem Ukraine-Konflikt leiden sollte. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA seien «von höchster Bedeutung für die weltweite Stabilität und Sicherheit» und dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden. Er hoffe, die Beziehungen würden nicht «Opfer von Meinungsverschiedenheiten» in bestimmten Angelegenheiten, wie der Kreml am Freitag mitteilte. Putin habe Obama zudem gesagt, die Aktionen Russlands in der Ukraine stimmten mit internationalem Recht überein.
Zuvor hatte bereits die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, nach einer Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates den sofortigen freien Zugang für internationale Beobachter auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert. «Das ist eine entscheidende Aufgabe und eine, die auch Russland begrüssen sollte.»
Baldige Einigung unwahrscheinlich
Der UNO-Sicherheitsrat befasste sich bereits zum vierten Mal in sechs Tagen mit der Krise und den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Dabei informierte der aus Kiew zugeschaltete stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson das Gremium über die derzeitige Lage in der Ukraine.
Eine baldige Einigung des Sicherheitsrates auf eine Reaktion in Form einer Resolution oder einer Erklärung sei jedoch äusserst unwahrscheinlich, sagte der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant. Russland blockiere dies und habe sich mit seiner Haltung im Rat stark isoliert, ergänzte seine US-Kollegin Power.
Lesen Sie hier mehr über die Entwicklungen in der Ukraine in den letzten Tagen:
Zum Liveticker im Popup (sda)