Blackbox-Daten sprechen für Raketen-Abschuss

Aktualisiert

MH17-AbsturzBlackbox-Daten sprechen für Raketen-Abschuss

Die Daten aus der Blackbox wiederspiegelten einen «explosionsartigen Druckabfall», so ein Flugsicherheitsexperte. Das passiere, wenn unzählige Granatsplitter ein Flugzeug träfen.

von
ann

Noch nicht veröffentlichte Daten aus einer der Blackboxes des über der Ukraine abgestürzten Flugs MH 17 lassen offenbar auf einen Abschuss durch eine Boden-Luft-Rakete schliessen. Die Daten würden wiederspiegeln, was passiert, wenn der Rumpf des Flugzeugs unzählige Male von Granatsplittern getroffen werde. Die Ergebnisse entsprechen einem «wuchtigen, explosionsartigen Druckabfall» so ein europäischer Flugsicherheits-Experte gegenüber dem Sender CBS-News. «Die Rakete tat genau das, wozu sie entwickelt wurde», fügt er an, «Flugzeuge abschiessen.»

Bis jetzt ist nur eine kleine Gruppe von Experten bestehend aus Niederländern, Australiern und Malaysiern am Absturzort angekommen. Noch immer warten sie auf unzählige Absturz- und Flugsicherheitsfachleute.

Das Fenster, um die Absturzursache zu untersuchen schliesst sich schnell

Gut möglich, dass diese aber gar nie am Absturzort ankommen. Der eskalierende Konflikt zwischen den prorussischen Separatisten und der ukrainischen Regierung erschwert die Ermittlungen massiv. Die OSZE redet davon, dass jeder Meter Zugang mit den Separatisten ausgehandelt werden muss. Das Fenster, um die Absturzursache zu untersuchen, schliesse sich schnell, heisst es.

Die Ermittler vor Ort finden viele erschütternde Überreste der getöteten Passagiere. «Persönliche Gegenstände, Pässe, IDs, Kreditkarten, solche Sachen», sagt ein Mitarbeiter. Offenbar wurden auch noch weitere menschliche Überreste gefunden.

Die Experten versuchen derweil, so viele Beweise wie möglich zu sichern. So hätten sie viele Wrackteile gefunden, die voller Schrapnell-Löcher sind. Eine komplette und systematische Abdeckung und Analyse des Absturzortes sei aufgrund der schwierigen Umstände aber nicht möglich.

Erstes Opfer identifiziert

Das erste Opfer des Flugzeugabsturzes im Osten der Ukraine ist identifiziert worden. Wie niederländische Medien am Samstag unter Berufung auf die Regierung berichteten, handelt es sich um einen Niederländer. Angaben zu Person und Geschlecht wurden nicht gemacht.

Die Angehörigen und der Gemeindepräsident der Heimatgemeinde seien informiert worden. Die malaysische Passagiermaschine mit 298 Menschen an Bord war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine vermutlich abgeschossen worden. Mehr als 200 Experten untersuchen die Leichen in einer Kaserne in Hilversum.

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