Blog enthüllt Romneys Steuer-Tricks

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950 Dokumente im NetzBlog enthüllt Romneys Steuer-Tricks

Der US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney ist wegen seiner Finanzgeschäfte schon länger in der Kritik. Neue Enthüllungen dürften den Multimillionär aber noch mehr ins Schwitzen bringen.

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Fast 1000 im Internet veröffentlichte mutmassliche Steuerunterlagen von Mitt Romney heizen in den USA die Debatte über die Finanzpraktiken des designierten republikanischen Präsidentenbewerbers an.

Der New Yorker Blog «Gawker» (übersetzt: Gaffer) stellte rund 950 Dokumente ins Netz, die belegen sollen, dass der Multimillionär sein Vermögen mit einem unübersichtlichen Netz von Investitionen über Jahre an den amerikanischen Steuerbehörden vorbeigelenkt hat.

Die Bilanzberichte und Vermögensaufstellungen betreffen hauptsächlich Romneys 1984 gegründete Investmentfirma Bain Capital sowie deren Tochterfirmen. Viele Dokumente weisen auf Anlagen in den Cayman Islands - einer Steueroase in der Karibik - oder in Luxemburg hin.

Nach dem Material bezieht der ehemalige Gouverneur von Massachusetts selbst 13 Jahre nach seinem Austritt aus der Firma dank eines Pensionspakets weiter Gewinnanteile. Einige Details hatte bereits das Magazin «Vanity Fair» im Juli publiziert.

Nun werweissen einige Experten in den USA, ob Romney dem Fiskus noch Steuern schuldet. Victor Fleischer, Professor an der Universität von Colorado, taxiert solches Verhalten als «nicht legal», wie er der «Huffington Post» sagt.

250 Millionen Dollar

Der Konservative, der kommende Woche auf dem Parteitag in Florida offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, lehnt eine Veröffentlichung seiner Steuerunterlagen trotz mehrfacher Transparenz-Forderungen bislang ab.

Grund dafür ist offenbar Romneys Zugehörigkeit zu den Mormonen. «Unsere Kirche veröffentlicht nicht, wie viel man spendet», soll Romney dem Magazin «Parade» gemäss einem Vorabbericht der Sonntagausgabe erklärt haben. Angaben über gemachte Spenden sind gewöhnlich auf den Steuerunterlagen ersichtlich.

Romney, dessen privates Vermögen auf 250 Millionen Dollar geschätzt wird, hat wiederholt erklärt, er habe nie weniger als 13 Prozent Steuern bezahlt. (aeg/sda)

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