«Den Flüchtlingen gefällt das Essen nicht»

Aktualisiert

Thomas de Maizière«Den Flüchtlingen gefällt das Essen nicht»

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière kritisiert das Verhalten der Flüchtlinge und fordert mehr Kooperationsbereitschaft.

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Deutschland hat Teile der Verfassung auf Arabisch übersetzt und 10'000 Stück gedruckt, um sie an Flüchtlinge zu verteilen. Das soll den meist aus dem arabischen Raum stammenden Menschen bei der Integration helfen.
Willkommen in Deutschland - eine beispiellose Solidaritätswelle mit Flüchtlingen hat das Land erfasst.
Unzählige freiwillige Helfer kümmern sich um gespendete Lebensmittel, Kleider und Spielzeug für Flüchtlinge.
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Deutschland hat Teile der Verfassung auf Arabisch übersetzt und 10'000 Stück gedruckt, um sie an Flüchtlinge zu verteilen. Das soll den meist aus dem arabischen Raum stammenden Menschen bei der Integration helfen.

epa/Armin Weigel

Anfangs – also bis zum Sommer – habe man in Deutschland noch Dankbarkeit verspürt. Die Flüchtlinge hätten Fragen gestellt, zum Beispiel: «Wo ist die Polizei?», «Wo ist das Bundesamt?» oder «Wo verteilt ihr uns hin?», sagt der deutsche Innenminister Thomas de Maizière im «ZDF-heute-journal». Das sei nun anders.

«Sie gehen aus Einrichtungen raus, sie bestellen sich ein Taxi, haben erstaunlicherweise das Geld, um Hunderte von Kilometern durch Deutschland zu fahren.» Immer wieder komme es zu Auseinandersetzungen in Asylunterkünften. «Sie streiken, weil ihnen die Unterkunft nicht gefällt. Sie machen Ärger, weil ihnen das Essen nicht gefällt.»

Deutschland stösst an seine Grenzen

De Maizière betont jedoch, dass es sich dabei um eine Minderheit handle. «Aber da müssen wir klar sagen, wer hier nach Deutschland kommt, der muss sich dahin verteilen lassen, wohin wir ihn bringen, sich einem fairen Verfahren unterstellen und unsere Rechtsordnung anerkennen.»

Der Minister gibt zu, dass Deutschland an seine Grenzen stosse. «Wir schaffen das nicht ohne Weiteres – das ist schon eine grosse Anstrengung.» Auch der Vizekanzler Sigmar Gabriel sagt zu «Spiegel Online»: «Wir nähern uns in Deutschland mit rasanter Geschwindigkeit den Grenzen unserer Möglichkeiten.» Der SPD-Chef sprach sich auch für eine offene Auseinandersetzung mit Problemen und Ängsten in der Bevölkerung aus. «Es darf kein Klima geben, in dem jeder, der sich Sorgen macht, gleich als ausländerfeindlich oder rechtsradikal gilt», so Gabriel.

Enthält Material der Nachrichtenagentur SDA.

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