Verhüten verboten«Muslimischer Nachwuchs wird zunehmen»
Recep Tayyip Erdogan hat sich gegen Geburtenkontrolle ausgesprochen. Dies laufe muslimischen Traditionen zuwider, erklärte der türkische Präsident und vierfache Vater.

Will Zahl der Bevölkerung vergrössern: Erdogan mit seiner Frau Emine in Istanbul anlässlich der Feierlichkeiten zum Fall Konstantinopels an die Türken. (29. Mai 2016)
Keystone/Sedat SunaEmpfängnisverhütung und Familienplanung kommen nach den Worten des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für «keine muslimische Familie» infrage. «Ich sage ganz klar: Unser Nachwuchs wird zunehmen», sagte Erdogan bei einer Ansprache in Istanbul. «Sie reden von Empfängnisverhütung und Familienplanung. Keine muslimische Familie kann eine solche Geisteshaltung haben. Niemand kann Gottes Werk beeinflussen.» Seine Aufforderung richte sich in erster Linie an die Frauen, sagte er.
Erdogan äusserte sich damit wiederholt öffentlich zu diesem Thema. Früher sagte er etwa, türkische Frauen sollten mindestens drei Kinder haben. Empfängnisverhütung bezeichnete er als «Verrat».
Erdogan ist Vater zweier Mädchen und zweier Jungen. Er setzt sich für ein restriktives Abtreibungsrecht und gegen den Gebrauch der «Pille danach» ein. Die Türkei verzeichnet ein starkes Bevölkerungswachstum bei derzeit schätzungsweise 79 Millionen Einwohnern. (nag/sda/afp)