Aviatik-Einmaleins«Wieso kann man hier kein Fenster öffnen?»
US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney mag ein begnadeter Finanzinvestor sein. Von Fliegerei und Physik versteht er hingegen wenig. Die Twitter-Häme ist gnadenlos.
Mitt Romney verpflegt Journalisten an Bord seines Wahlkampfjets. Bitte Fenster geschlossen halten.
Da könne man nur hoffen, dass Mitt Romneys Deregulierungspläne nicht auch die Flugsicherheit tangieren, witzelt das US-Politmagazin «Politico». Der US-Präsidentschaftskandidat habe «ein paar aufregende neue Ideen für den Flugzeugbau», spottet «Gawker». Nach seinen Fauxpas in der Steuer- und Verteidigungspolitik outet sich der republikanische Herausforderer Barack Obamas nun auch noch als Fliegerei-Ignorant.
Am vergangenen Freitag hatte das Flugzeug, in dem seine Frau Ann unterwegs war, wegen Rauch in der Kabine in Denver notlanden müssen. Einen Tag später erklärte Romney an einem Wahlkampfanlass in Beverly Hills, wie froh er sei, dass sie wieder heil am Boden sei. Dabei hätte er es belassen können. Aber dann folgte ein Exkurs in die Defizite zeitgenössischer Flugzeugkonstruktion: «Bei einem Feuer in einem Flugzeug gibt es kein Entkommen, man kann auch keinen Sauerstoff von aussen zuführen, weil sich die Fenster nicht öffnen lassen. Ich weiss nicht, warum das nicht geht, das ist ein echtes Problem.»
Goldene Fallschirme und zwei rechte Flügel
Wie nicht nur Aviatik-Fans wissen, gibt es gute Gründe, warum sich die Fenster in einem Flugzeug nicht öffnen lassen. Und was passiert, wenn man es doch tut, sollte selbst aus verschiedenen Actionfilmen (darunter James Bond Goldfinger, siehe Video unten) hinlänglich bekannt sein. Nein, in einer Druckkabine öffnet man besser kein Fenster, zumal die Luft in 10 000 Metern Höhe ohnehin dünn ist.
(Video: Youtube/xxxdarkheartedboixxx)
Die Twitter-Häme ist in vollem Gang: Unter dem Hashtag #RomneyPlaneFeatures posten Leser ihre Ideen, wie ein für Multimillionär Romney passendes Flugzeug idealerweise ausgestattet sein müsste: Frequent Liar Miles, goldene Fallschirme, kostenpflichtige Sauerstoffmasken und Schwimmwesten, zwei rechte Flügel, 1 Prozent der Passagiere bekommen 99 Prozent des Platzes, kein Kompass.
