IstanbulKurdische Rebellen bekennen sich zu Anschlag
Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag in Istanbul sechs Personen festgenommen. Eine kurdische Splittergruppe kündigte weitere Angriffe an.
Die Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) haben die Verantwortung für den Bombenanschlag auf eine Polizeiwache in Istanbul übernommen.
Die Splittergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) erklärte, der Anschlag im Viertel Yenibosna habe sich gegen «die Unterdrückung und Verfolgung des Volkes Kurdistans» gerichtet.
Die Gruppe warnte, die Türkei sei «kein sicheres Land», und kündigte weitere Angriffe auf die «faschistische» Regierung an.
PKK dementiert Verbindung
Während die türkische Regierung die TAK als Untergruppe der PKK betrachtet, die für Anschläge auf Zivilisten genutzt werde, dementiert die PKK jede Verbindung.
Die TAK hat sich dieses Jahr bereits zu drei blutigen Anschlägen in Istanbul und der Hauptstadt Ankara bekannt. So wurden im März bei einem Selbstmordanschlag der Gruppe in Ankara 34 Menschen getötet. Im Juni gab es zudem elf Tote bei der Explosion einer Autobombe nahe der Universität von Istanbul.
Der Anschlag am Donnerstag wurde mit einer Motorradbombe verübt. Ziel war eine Polizeiwache im Viertel Yenibosna unweit des internationalen Atatürk-Flughafens auf der europäischen Seite Istanbuls.
Die Polizei nahm eine PKK-Aktivistin und zwei weitere Verdächtige in der zentralen Provinz Aksaray fest, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Insgesamt wurden damit sechs Menschen wegen des Bombenanschlags festgenommen. (ij/sda)