Strafgericht Den HaagKongos Ex-Vizepräsident schuldig gesprochen
Der Internationale Strafgerichtshof hat Jean-Pierre Bemba verurteilt. Der ehemalige Vizepräsident Kongos hat Kriegsverbrechen begangen.

Unmenschliches Verhalten: Jean-Pierre Bemba ist in Den Haag für seine Vergehen schuldig gesprochen worden. (21. März 2016)
Keystone/Jerry LampenDieses Urteil verkündete am Montag der in Den Haag ansässige Strafgerichtshof (ISTGH). Zugleich wurde Jean-Pierre Bemba auch wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen. Das Strafmass soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.
Die Klagevertretung hatte Bemba in ihrem Plädoyer Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt, die von seiner Miliz 2002 und 2003 begangen worden seien. Soldaten der von Bemba befehligten Bewegung für die Befreiung Kongos (MLC) sollen damals in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik zahlreiche Männer, Frauen und Kinder gefoltert und getötet haben.
Der Prozess gegen den im Mai 2008 festgenommenen Bemba hatte im November 2010 vor dem Gericht in Den Haag begonnen. Der 53 Jahre Geschäftsmann ist der bisher ranghöchste Politiker, der vom Internationalen Strafgerichtshof verurteilt wurde. Er hatte stets seine Unschuld beteuert. (woz/fal/afp)