Trump will Muslime gezielt kontrollieren

Aktualisiert

Racial ProfilingTrump will Muslime gezielt kontrollieren

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat dafür plädiert, Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion und Herkunft als verdächtig einzustufen.

von
pat
Sorgt mit seinen Äusserungen immer wieder für Aufsehen: Donald Trump. (18. Juni 2016)

Sorgt mit seinen Äusserungen immer wieder für Aufsehen: Donald Trump. (18. Juni 2016)

Keystone

Donald Trump hat sich nach dem Anschlag in Orlando für mehr gezielte Polizeikontrollen auf Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit ausgesprochen. Die Praxis des Racial Profiling müsse in den USA ernsthaft erwogen werden, sagte Trump am Sonntag im Fernsehen.

Bei dieser Methode stuft die Polizei Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Nationalität oder ethnischer Herkunft als verdächtig ein. Beim Racial Profiling handelt es sich um eine Form der völkerrechtlich verbotenen Diskriminierung und wird dem institutionellen Rassismus zugeordnet. In den USA ist es verboten.

Der rechtspopulistische Immobilienmilliardär ist bekannt für seine antiislamischen Äusserungen. Zu seinen Forderungen zählt unter anderem die Überwachung von Moscheen.

«Wir müssen es uns ernsthaft anschauen»

In der Sendung «Face the Nation» des Fernsehsenders CBS wurde er am Sonntag gefragt, ob das bedeute, dass er das Profiling von Muslimen befürworte. Daraufhin sagte er, die USA müssten «als Land» darüber nachdenken. «Wir müssen uns mit dem Profiling auseinandersetzen, fügte Trump hinzu. «Wir müssen es uns ernsthaft anschauen.» Auch andere Länder nutzten diese Methode, sagte er.

Trump sorgt immer wieder mit polarisierenden Äusserungen über bestimmte Personengruppen für Aufsehen. Er forderte etwa einen generellen Einreisestopp für Muslime. Empörung löste er auch mit der Aussage aus, Mexiko schicke Vergewaltiger und Drogendealer über die Grenze in die USA.

Bei dem Angriff auf den Nachtclub im Bundesstaat Florida durch den radikalen Islamisten Omar Mateen waren vor einer Woche 49 Menschen getötet worden. (pat/sda)

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