31 Fotos und Videos von Minderjährigen bestellt

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Deutscher Top-Politiker31 Fotos und Videos von Minderjährigen bestellt

Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigt, dass sie den SPD-Politiker Sebastian Edathy im Visier hat. Sie wirft ihm den Besitz von «Kinder-Posing»-Material vor.

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Wies am Dienstag noch alle Vorwüfe entschieden zurück: SPD-Politiker Sebastian Edathy.

Wies am Dienstag noch alle Vorwüfe entschieden zurück: SPD-Politiker Sebastian Edathy.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat erstmals bestätigt, dass gegen den früheren deutschen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy wegen Verdachts des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt wird.

Der Leiter der Staatsanwaltschaft, Jörg Fröhlich, sagte am Freitag in Hannover, der SPD-Politiker Edathy habe nach Erkenntnissen seiner Behörde zwischen Oktober 2005 und Juni 2010 neun Mal im Onlineshop eines kanadischen Unternehmens insgesamt 31 Filme und Fotosets von unbekleideten Jungen zwischen 9 und 13 bis 14 Jahren bestellt.

«Posing»-Material ist nicht strafbar

Dabei soll es sich um Aufnahmen der sogenannten Kategorie 2 handeln. Bei den sogenannten «Posing»-Bildern stehen die Genitalien nicht im Vordergrund, sexuelle Handlungen werden nicht angedeutet. Der Besitz von «Posing»-Material ist in Deutschland nicht strafbar. Laut Staatsanwaltschaft ist das Material jedoch an der Grenze zur Strafbarkeit.

Die ersten sieben Bestellungen seien Edathy per Post geschickt worden, die beiden letzten als Downloads, die über die Server des Bundestages gelaufen seien. Die Zahlungsvorgänge liessen sich Kreditkartenbuchungen Edathys zuordnen, sagte er.

Nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes handle es sich auch um eindeutiges kinderpornografisches Material der Kategorie eins. Die Abwägung sei schwierig, sagte Fröhlich.

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