Brandanschlag auf deutsche Zeitung

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Mohammed-KarikaturenBrandanschlag auf deutsche Zeitung

Die «Hamburger Morgenpost» hatte nach dem Terroranschlag in Frankreich Karikaturen von «Charlie Hebdo» abgedruckt. Jetzt wurde die Zeitung Opfer eines Brandanschlags.

Gegen 2.22 Uhr in der Nacht zum Sonntag seien Steine und ein Brandsatz durch Fensterscheiben des Gebäudes geschleudert worden, hiess es bei der Polizei.
Die «Hamburger Morgenpost» hatte nach den islamistischen Anschlägen in Paris Mohammed-Karikaturen nachgedruckt.
Das Feuer in zwei Räumen habe zügig gelöscht werden können, sagte der Polizeimitarbeiter.
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Gegen 2.22 Uhr in der Nacht zum Sonntag seien Steine und ein Brandsatz durch Fensterscheiben des Gebäudes geschleudert worden, hiess es bei der Polizei.

AFP/Bodo Marks

Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag einen Brandanschlag auf das Gebäude der «Hamburger Morgenpost» verübt. Die Zeitung hatte nach den islamistischen Anschlägen in Paris Mohammed-Karikaturen nachgedruckt. Einige Akten verbrannten, Menschen kamen nicht zu Schaden.

Gegen 2.22 Uhr seien Steine und ein Brandsatz durch Fensterscheiben des Gebäudes geschleudert worden, sagte ein Mitarbeiter des Lagezentrums der Polizei am Morgen. Zwei Männer, die sich im Umfeld verdächtig verhalten hätten, seien festgenommen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Die Männer - beide über 30 Jahre - würden vernommen. Nähere Angaben machte die Sprecherin zunächst nicht.

Feuer in zwei Räumen

Das Feuer in zwei Räumen habe zügig gelöscht werden können, sagte der Polizeimitarbeiter. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren.

Es gebe derzeit keine Fakten darüber, dass der Anschlag damit in Verbindung stehe. «Es gibt noch keine Erkenntnisse, keine Bekennerschreiben oder andere Hinweise.» Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen.

Im Hinterhof des Verlagsgeländes lag am Sonntagvormittag ein grosser Haufen verkohlter Akten und Zeitungsausgaben. Ein Glaser hatte die zerstörte Scheibe zugeklebt. An der Vorderseite war von den Spuren des Anschlags hingegen nichts zu sehen.

«So viel Freiheit muss sein»

Zwei Islamisten hatten am Mittwoch in Paris die Redaktion der Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» angegriffen und in dem Gebäude und bei ihrer Flucht insgesamt zwölf Menschen getötet. Die beiden Männer wurden am Freitag von der Polizei erschossen.

Die «Hamburger Morgenpost» hatte am Donnerstag auf ihrer Titelseite Mohammed-Karikaturen aus «Charlie Hebdo» nachgedruckt. Die Schlagzeile lautete: «So viel Freiheit muss sein.»

Zahlreiche Menschen bekundeten via Facebook und Twitter ihre Solidarität mit der Zeitung. So twitterte etwa der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs: «was für eine schandtat! vielen dank an die mopo für ihre klare haltung!jetzt zusammenstehen!gemeinsam sind wir stark!»

Die Hamburger Grünen-Chefin Katharina Fegebank schrieb: «Was ist bloss mit der Welt los? Brandanschlag auf @mopo. Kann es nicht glauben. Bleibt stark!» Die Zeitung selbst dankte im Internet den Menschen für ihre «Rückendeckung».

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