Chorasan plante Terror-Anschlag im Westen

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ExtremistengruppeChorasan plante Terror-Anschlag im Westen

Die Luftangriffe in Syrien haben offenbar einen geplanten Terroranschlag der Gruppe Chorasan im Westen vereitelt.

von
num
US-Präsident Barack Obama bedankte sich nach dem Angriff auf die Dschihadisten in Syrien für die Hilfe seiner Verbündeten.

US-Präsident Barack Obama bedankte sich nach dem Angriff auf die Dschihadisten in Syrien für die Hilfe seiner Verbündeten.

Bei den Luftangriffen in Syrien haben die USA auch Stellungen der mit Al-Kaida verbundenen Extremistengruppe Chorasan unter Beschuss genommen. Damit sei ein möglicher Terroranschlag der Zelle auf westliche Ziele vereitelt worden, wie Regierungsvertreter sagten.

Justizminister Eric Holder sprach in einem Interview mit Yahoo News von einem Zieldatum zur Ausführung der Pläne, dem Chorasan offenbar nähergekommen sei. Daher hätten die USA der Gruppe am Vortag einen Schlag versetzt. Details zum mutmasslichen Ziel der Dschihadisten nannte er nicht.

Holder sagte weiter, die US-Luftangriffe gegen die Extremistengruppe würden wahrscheinlich fortgesetzt, bis deren Fähigkeiten zu Attacken auf Verbündete oder die USA erheblich herabgesetzt seien.

Chorasan kollaboriert geheimdienstlichen Erkenntnissen zufolge mit jemenitischen Bombenspezialisten der Al-Kaida und westlichen Extremisten, wie US-Vertreter mitteilten. Aus diesem Grund habe die US-Transportsicherheitsbehörde im Juli das Mitführen unaufgeladener Handys und Laptops auf Flügen aus Europa und dem Nahen Osten mit Ziel USA verboten.

Die Extremistengruppe Chorasan setzt sich aus Kadern erprobter Al-Kaida-Kämpfer aus Afghanistan und Pakistan zusammen, die nach Syrien reisten, um sich der sogenannten Nusra-Front anzuschliessen, einem Ableger der Al-Kaida. Doch hielten sich die Chorasan-Kämpfer nicht primär in Syrien auf, um gegen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad zu kämpfen, erklärten US-Vertreter. Vielmehr seien sie im Auftrag von Al-Kaida-Führer Aiman al-Sawahiri gekommen, um Europäer und Amerikaner für ihre Zwecke zu rekrutieren. Das Kalkül: Deren Pässe fielen bei Sicherheitskontrollen vor US-Flügen nicht so auf, hiess es weiter.

Laut FBI und US-Heimatschutzministerium gibt es zwar keine Hinweise für eine konkrete Verschwörung der Al-Kaida oder der IS-Miliz zu Anschlägen in den USA. Doch könnten die jüngsten Luftangriffe in Syrien in Amerika aufgewachsene Extremisten bestärken, die die USA wegen Militäraktionen in vorwiegend muslimisch geprägten Ländern ohnehin mit Argwohn betrachten, hiess es in einem gemeinsamen Geheimdienstbericht.

Dank von Obama

US-Präsident Barack Obama hat sich bei mehreren arabischen Staaten für deren Beteiligung am jüngsten Militäreinsatz in Syrien bedankt. Er lobte ihre Hilfe beim Versuch, «den gewalttätigen Extremismus zurückzudrängen, der den Irak und Syrien sowie Freunde in der Region so erschüttert hat».

Den Führern der Staaten Saudi-Arabien, Jordanien, Bahrain, Katar, Irak und der Vereinigten Arabischen Emirate sagte Obama, er wisse ihre Hilfe «sehr zu schätzen».

Kritik aus Syrien

Unterdessen kritisierte eine von den USA unterstützte syrische Rebellengruppe die Luftangriffe in Syrien scharf. Die Angriffe seien «eine Attacke auf die nationale Souveränität und untergraben die syrische Revolution», erklärte die Hasm-Bewegung im Kurznachrichtendienst Twitter. «Der einzige Nutzniesser der ausländischen Einmischung ist das Regime» von Machthaber Baschar al-Assad, zumal Washington keine Strategie für dessen Absetzung habe.

Die Hasm-Bewegung gehört zu einer Hand voll Rebellengruppen, die laut Medienberichten bereits von den USA mit Waffen beliefert worden sind. US-Aussenminister John Kerry stellte ihr überdies in der vergangenen Woche in Aussicht, offiziell mit Waffen und Ausbildung unterstützt zu werden, um den IS zu bekämpfen. Assad erklärte am Dienstag, Syrien unterstütze «jede internationale Bemühung zur Bekämpfung des Terrorismus». (num/sda)

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