Griechenland-Krise15 Länder stützen Schäuble
Die Mehrheit der Länder der Eurozone hat sich für die harte Linie Deutschlands ausgesprochen. Lediglich drei Staaten wollten Athen mehr entgegenkommen.

Konnte die meisten Eurostaaten überzeugen: Wolfgang Schäuble. (13. Juli 2015)
Mit Italien, Frankreich und Zypern haben lediglich drei Staaten der Eurozone eine für Griechenland mildere Kompromiss-Vereinbarung befürwortet.
Die übrigen 15 Staaten hätten die harte Position Deutschlands unterstützt, sagte der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan in einem veröffentlichtem Interview von «Il Sole 24 Ore». Er sei überrascht gewesen, wie viele Länder Deutschland hinter sich habe versammeln können.
Frankreich, Italien und Zypern
Am Ende seien nur Frankreich, Zypern und sein Land für einen Kompromiss gewesen, sagte Padoan. Immerhin sei das Schlimmste vermieden worden. Allerdings sei von nun an ein sehr komplizierter Weg zu beschreiten. Das Ergebnis könne nicht als gesichert angenommen werden.
Griechenland hatte sich mit den übrigen 18 Staats- und Regierungschefs der Eurozone auf Gespräche über ein drittes Rettungspaket geeinigt. Dabei wird dem Land neue Hilfe von bis zu 86 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Im Gegenzug muss das griechische Parlament bis Mittwoch tiefgreifende Reformen beschliessen.
Griechenland zahlt Schulden an japanische Investoren zurück
Während das finanziell ausgeblutete Griechenland gegenüber dem Internationalen Währungsfonds (IWF) noch tiefer in Zahlungsverzug geraten ist, hat das Land seine Schulden bei japanischen Investoren beglichen.
Wie die japanische Grossbank Mizuho in Tokio mitteilte, überwies Athen fristgerecht 153,5 Millionen Franken für sogenannte Samurai-Bonds. Ohne die Rückzahlung hätte sich das Land einem Analysten zufolge den Weg zu frischem Geld an den Märkten versperren können.
Die Samurai-Bonds hatte die griechische Regierung vor genau zwei Jahrzehnten an private japanische Investoren ausgegeben. Sie wurden heute fällig. Die Bank habe am Morgen 20 Milliarden Yen an Kapital und Zinsen erhalten, sagte ein Sprecher in Tokio. Die Einnahmen würden nun an die Investoren zurückgegeben.
Die Finanzmärkte hatten mit Spannung erwartet, ob Athen diese Schulden begleichen würde, die im Vergleich zu den Verbindlichkeiten gegenüber IWF und EU verschwindend klein erscheinen. (dia/sda)