Das meint der Papst mit Nächstenliebe

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Starker AuftrittDas meint der Papst mit Nächstenliebe

Anders als sein Protz-Bischof kennt Franziskus I. gegenüber Kranken keine Berührungsängste. Im Gegenteil. Diesen Mittwoch beeindruckte er 50'000 Gläubige auf dem Petersplatz.

kmo
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Fleischige Auswüchse überziehen Gesicht und Hals des Mannes auf dem Petersplatz, der an der Generalaudienz des Papstes teilnimmt. Es ist wahrlich kein schöner Anblick. Die meisten Menschen würden intuitiv davor zurückschrecken.

Nicht so Franziskus I. Unerschrocken ging der Heilige Vater der Katholiken am Mittwoch auf den Kranken zu, nahm ihn in die Arme und küsste seine Geschwüre. Anders als sein Vorbild Jesus konnte er den Kranken nicht heilen. Dessen seelische Wunden dürfte er mit diesem Akt der Nächstenliebe aber gelindert haben.

«Keine Sorge, es gibt keine Kollekte»

An derselben Generalaudienz machte Franziskus I. die über 50'000 Anwesenden noch auf ein anderes Schicksal aufmerksam. Er habe soeben die eineinhalbjährige Noemi kennengelernt, die an einer schweren Krankheit leide, erzählte er am Ende seiner Ansprache. «Gestattet mir jetzt, euch zu einem Akt der Liebe aufzurufen», sagte er. «Keine Sorge», fügte er scherzend hinzu, «es wird keine Kollekte geben.» Nach ein paar Gedenkminuten betete er zusammen mit den Gläubigen für die Gesundheit des Mädchens.

Mit seinem beeindruckenden Auftritt hat sich Franziskus I. ein weiteres Mal als Papst der Armen in Szene gesetzt. Und damit erneut bewiesen, wie weit entfernt seine Auffassung des gelebten Evangeliums von jener des Protz-Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst ist. Dieser soll sich, wie jüngst bekannt wurde, 2006 bei einer Reise nach Südafrika vor den Armen und Kranken in den Townships sichtlich geekelt haben.

Beten für Noemi:

(Quelle: YouTube/San Giuseppe da Copertino)

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