WahlkampfveranstaltungBritischer Teenager wollte Donald Trump töten
Ein 19-Jähriger wurde dabei erwischt, wie er auf einer Trump-Veranstaltung einem Sicherheitsmann die Waffe stehlen wollte. Beim Verhör gestand er seine Absichten.

Reiste von Kalifornien nach Las Vegas: Mann wird von Mitarbeitern des Secret Service abgeführt. (18. Juni 2016)
Keystone/John LocherDie US-Justiz ermittelt gegen einen britischen Teenager, der den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ermorden wollte. Der 19 Jahre alte Michael S. habe bei einem Wahlkampfauftritt Trumps am Samstag in einem Kasino in Las Vegas versucht, einem Polizisten die Waffe zu entreissen, um damit den Politiker zu erschiessen, hiess es am Montag in Akten eines Distriktgerichts im Bundesstaat Nevada.
Der junge Mann habe ausgesagt, er sei eigens aus Kalifornien angereist, «um Trump zu töten». Dabei nahm S. offenbar auch sein eigenes Ableben in Kauf. Gegenüber der Polizei habe er nach seiner Festnahme ausgesagt, er sei davon ausgegangen, «dass er wahrscheinlich nur ein oder zwei Schüsse abgeben würde und dass er überzeugt war, bei dem Attentat auf Trump von Sicherheitskräften getötet zu werden», hiess es in den Justizdokumenten weiter.
Unerfahrener Schütze
Bei dem Teenager handelt es sich offenbar nicht um einen erfahrenen Schützen: S. habe ausgesagt, er sei am Tag vor dem Trump-Auftritt eigens zum Üben an einen Schiessstand gefahren, weil er zuvor noch nie eine Schusswaffe bedient habe.
Von seinen Plänen zeigte sich S., der nach Justizangaben einen britischen Führerschein bei sich hatte und seit 18 Monaten in den USA lebt, im Polizeiverhör sehr überzeugt. «S. hat ausgesagt, dass er es sofort wieder versuchen würde, wenn er morgen wieder auf freiem Fuss wäre», hiess es in den Justizunterlagen. «Er sagte aus, dass er seit etwa einem Jahr plane, Trump zu töten, und dass er nun zur Handlung schritt, weil er sich dafür bereit fühlte.» Noch am Montag sollte S. einem Gericht vorgeführt werden.
Gegenüber der Polizei soll er ausgesagt haben, er lebe seit etwa eineinhalb Jahren in Hoboken im Bundesstaat New Jersey.
Trump hat die Kandidatur der Republikaner de facto auf sicher. Der Nominierungsparteitag findet im Juli statt. Am Montag trennte sich Trump von seinem Wahlkampfleiter Corey Lewandowski. Hintergrund sind nach Angaben von mehreren mit dem Vorgang vertrauten Personen Meinungsverschiedenheiten mit anderen Beratern Trumps in der Frage, wie der umstrittene Milliardär eine breitere Wählerschicht erreichen könnte. (chk/sda/afp)