Brisantes FilmmaterialNeues Video zeigt Rebellen bei der MH-17-Absturzstelle
Ein Jahr nach dem Abschuss einer Maschine der Malaysia Airlines taucht ein Video von der Unglücksstelle auf – gefilmt haben offenbar prorussische Separatisten selber.
Das Video wurde von News Corp Australia veröffentlicht: Rebellen filmen das MH17-Wrack.
Auf dem Video, welches australische Medien veröffentlichten, sind brennende Wrackteile sowie Koffer zu sehen. Es handelt offenbar um die Absturzstelle der MH 17, gefilmt von pro-russische Separatisten. Sie könne das Material nicht verifizieren, sagte die australische Aussenministerin Julie Bishop. «Ich habe das Material gesehen, es ist widerlich, das anzuschauen.» Die Stellen, auf denen Leichen zu sehen sein sollen, sind unkenntlich gemacht.
Separatisten sollen zu hören sein, wie sie telefonieren. Sie berichten demnach Gesprächspartnern, dass es sich um ein ziviles Flugzeug handele und die Toten Ausländer seien. «Wer hat ihnen erlaubt, durch diesen Luftkorridor zu fliegen?», fragt einer laut Übersetzung. Einige öffnen Rucksäcke, ziehen Kleidung heraus und nehmen elektronische Geräte in Augenschein.
London will internationales Tribunal
Die britische Regierung hat die Einsetzung eines internationalen Tribunals zur Aufklärung der Hintergründe des Abschusses von Flug MH 17 über der Ostukraine und zur Strafverfolgung der Verantwortlichen gefordert. Den 298 Opfern müsse Gerechtigkeit widerfahren.
Das erklärte Aussenminister Philip Hammond am Freitag, dem Jahrestag des Abschusses. Dazu sei ein internationales Tribunal erforderlich, das sich auf eine UNO-Resolution stütze. Andernfalls würde den Opfern das Recht auf Gerechtigkeit genommen. Das dürfe «nicht hingenommen werden», erklärte Hammond.
Gedenktag in den Niederlande
Die Boeing 777 war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur, als sie über dem umkämpften Gebiet der Ostukraine abstürzte. Die ukrainische Regierung und der Westen vermuten prorussische Rebellen hinter dem Abschuss.
Moskau sieht die Verantwortung bei Kiew. Die meisten Passagiere der Malaysia-Airlines-Maschine waren Niederländer, daher leitet Den Haag die Ermittlungen zu der Tragödie. Die Niederlande gedenken am Freitag der Opfer von Flug MH 17. (hae/sda)