Aus SolidaritätSchwedinnen tragen heute Kopftuch
Ein Mann hat in Schweden eine schwangere Muslima, die einen Hidschab trug, angegriffen und verletzt. Jetzt schlagen viele Schwedinnen zurück und protestieren auf ihre Art gegen diesen islamfeindlichen Akt.
Nach einer brutalen Attacke auf eine Kopftuch tragende Muslimin übten heute Montag Dutzende von Schwedinnen auf aussergewöhnliche Weise Solidarität mit dem Opfer: Zahlreiche Frauen unterschiedlicher Konfessionen stellten Fotos ins Internet, die sie ihrerseits mit der traditionellen islamischen Kopfbedeckung zeigen.
Anlass der Aktion war ein Zwischenfall im Stockholmer Stadtteil Farsta am vergangenen Freitag. Ein unbekannter Angreifer ging auf eine schwangere Frau mit Hidschab los und schlug ihren Kopf gegen ein Auto, wie Polizeisprecher Ulf Hoffman mitteilte. Der Mann habe bei seiner Attacke lautstark Sprüche von sich gegeben, die auf ein religiöses Motiv schliessen liessen, fügte er hinzu.
Bissige Kommentare
An der Solidaritätsaktion beteiligten sich neben der Vorsitzenden der schwedischen Grünen, Asa Romson (Bild), auch die Abgeordnete Veronica Palm von den Sozialdemokraten. Mit der Geste wolle man auf Schikanen aufmerksam machen, mit denen sich Kopftuch tragende Frauen in Schweden konfrontiert sähen, erklärten die Initiatoren, eine Gruppe, die sich «Hijabupporpet» («Hidschab-Aufschrei») nennt. Die Gruppe hat bereits am Sonntag in der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» einen Kommentar publizieren lassen, worin sie die schwedische Justizministerin aufrief zu garantieren, dass schwedische Musliminnen ungestört Kopftücher tragen können, schreibt onislam.net.
Die brutale Attacke rief auch die schwedischen Feministinnen auf den Plan, die sich mit ihren Schwestern, die Hasstiraden ausgesetzt sind, solidarisierten. Auf Twitter hat sich der Vorfall und die darauffolgende Solidarität unter dem hashtag #hijabuppropet rasch verbreitet. (kub/sda)