MigrationInternierungs- Lager vor den Toren Athens
Griechenland hat erstmals extra ein Internierungscamp für illegale Einwanderer gebaut. Es hat Platz für 1200 Migranten. Verlassen dürfen die Insassen das Lager nicht.
Eine Woche vor der Parlamentswahl in Griechenland hat das erste extra gebaute Internierungslager des Landes für illegale Einwanderer eröffnet. Mehrere Dutzend Menschen seien am Montag nach Amygdaleza gebracht worden, teilte die Polizei mit. Eine erste Gruppe von 52 Personen wurde bereits am Sonntag interniert. Aus Sorge vor einer Zunahme der Kriminalität haben Bewohner vor Ort eine Reihe von Demonstrationen abgehalten.
Allein in den vergangenen drei Jahren sind nach Angaben griechischer Behörden eine halbe Million Menschen illegal ins Land eingereist. Mit dem Zustrom wurde auch ein starker Anstieg von Gewaltverbrechen verzeichnet. Im Vorfeld der anstehenden Wahlen spielt das Thema daher eine gewichtige Rolle.
Wie im Gefängnis
Pro Jahr kommen über die See- und Landgrenzen Griechenlands etwa 130 000 Menschen illegal ins Land, der grösste Teil von ihnen über die Türkei. Hatten die Behörden diese Menschen aufgegriffen, mussten sie sie oft angesichts fehlender Möglichkeiten zur Unterbringung wieder auf freien Fuss setzen.
Das jetzt errichtete Lager im Westen der Hautstadt Athens, Amygdaleza, soll einmal 1200 Insassen aufnehmen können. Insgesamt sollen bis Mitte 2013 rund 50 solcher Lager gebaut werden. Die bestehen aus Containern, die einst für jene gedacht waren, die nach Naturkatastrophen obdachlos geworden waren. Die Internierten dürfen das Lager nicht verlassen. (kub/sda/dapd)