20 Stunden lang unter der Motorhaube

Aktualisiert

Blinder Passagier20 Stunden lang unter der Motorhaube

Ein junger Afghane war zu allem bereit, um an sein Ziel zu kommen. Menschenschlepper quetschten ihn auf dem Weg von Griechenland nach Italien in den Motor ihres Autos. Sie wurden erwischt.

rme
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Eine dünne gelbe Matte als Kissen und eine Decke mit Rosenmuster als Unterlage: komfortabel kann die Reise des 18-jährigen Afghanen nicht gewesen sein. 6000 Euro (7200 Franken) bezahlte der Flüchtling für sein Versteck unter der Motorhaube eines Nissan, um so illegal nach Italien einreisen zu können.

«Die Bedingungen müssen fürchterlich gewesen sein», sagte ein Sprecher der italienischen Einwanderungsbehörden in Bari laut der «Daily Mail». Dort endete die Reise des jungen Mannes. Grenzwächter waren auf seine Schlepper aufmerksam geworden. Die beiden Bulgaren, ein Mann und eine Frau, hätten sehr nervös gewirkt, weshalb man ihr Fahrzeug genau unter die Lupe genommen habe, berichtet der Sprecher.

Halb bewusstlos angekommen

Mit der Fähre hatten die Schlepper am Sonntagmorgen im griechischen Patras abgelegt, um dann 20 Stunden später in Bari anzukommen. Alles, was sie ihrem blinden Passagier unter der Motorhaube für diese Zeit gaben, war eine Flasche Wasser.

Die Polizei nahm die zwei bulgarischen Schlepper auf der Stelle fest. Der 18-jährige Afghane wurde ins Spital gebracht. Halb bewusstlos sei er bei seiner Entdeckung gewesen, so der Sprecher der italienischen Behörden.

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