Junge Studentin verübte Anschlag in Ankara

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Türkische RegierungJunge Studentin verübte Anschlag in Ankara

Nach dem Attentat in der Türkei gibt die Regierung Informationen zur Selbstmordattentäterin bekannt. Sie soll von der syrischen Kurdenmiliz ausgebildet worden sein.

von
woz

Die Selbstmordattentäterin von Ankara ist nach Angaben der türkischen Regierung von kurdischen Rebellen in Syrien ausgebildet worden. Die 1992 geborene Studentin habe sich 2013 der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angeschlossen und anschliessend ein Ausbildungslager der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien besucht, teilte das Innenministerium am Dienstag mit.

Die Attentäterin hatte bei dem Autobombenanschlag nahe dem Kizilay-Platz in der türkischen Hauptstadt am Sonntag mindestens 35 Menschen mit in den Tod gerissen und 120 weitere verletzt. Unter den Opfern waren viele Studierende und Schüler. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat, doch die Regierung sprach bereits am Montag von kurdische Rebellen als Drahtzieher.

Die YPG sind Verbündete des Westens im Kampf gegen die Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien. Die türkische Regierung hingegen stuft die YPG und die PKK als Terrororganisationen ein. Die Armee beschiesst die Stellungen der syrischen Kurden regelmässig von der Grenze aus mit Artillerie. Nach dem Anschlag in Ankara bombardierte die türkische Armee am Montag ausserdem erneut Stellungen der PKK im Nordirak.

29 Tote bei Anschlag Mitte Februar

In Ankara waren erst Mitte Februar in der Nähe des Kizilay-Platzes bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi 29 Menschen getötet worden. Zu dem Attentat bekannte sich damals die extremistische Kurdenorganisation Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die dem Umfeld der PKK zugerechnet wird.

Nach zwei Jahren relativer Ruhe war der Kurdenkonflikt in der Türkei im vergangenen Sommer wieder eskaliert. Die türkische Armee geht seit Dezember im Südosten des Landes mit aller Härte gegen mutmassliche PKK-Rebellen vor. (woz/afp)

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