Trump liess seine Tochter als Sexobjekt bezeichnen

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Frauenfeindliche ÄusserungenTrump liess seine Tochter als Sexobjekt bezeichnen

In etlichen Interviews mit Radio-Legende Howard Stern sprach Donald Trump immer wieder über Sex und seinen Frauengeschmack. Selbst seine Tochter blieb nicht verschont.

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Donald Trump mit seiner Tochter Ivanka: Ihr dürften Papas Äusserungen wohl kaum gefallen. (Archiv)
Seine Äusserungen zu seinem Frauenbild der vergangenen Jahre scheinen Donald Trump einzuholen: Trump während einer Wahlkampfveranstaltung in Florida. (8. Oktober 2016)
Seine Tochter Ivanka liess Trump ohne Widerrede als Sexobjekt bezeichnen: Ivanka Trump während einer Rede anlässlich einer Veranstaltung der Republikaner in Cleveland, Ohio (21. Juli 2016)
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Donald Trump mit seiner Tochter Ivanka: Ihr dürften Papas Äusserungen wohl kaum gefallen. (Archiv)

AP/Chris Pizzello

Kurz vor seinem zweiten TV-Duell mit Hillary Clinton (in der Nacht auf Montag) ist der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump durch ein Video von 2005, in dem er vulgäre Sprüche übelster Sorte über Frauen absondert, in allerhöchste Not geraten.

Weitere von CNN veröffentlichte Aufnahmen aus Radio-Interviews der letzten Jahre mit der Talk-Legende Howard Stern dürften Trumps Notlage zusätzlich verschärfen.

«A piece of ass»

Oft kam Profi-Provokateur Stern auf Trumps heute 34-jährige Tochter Ivanka zu sprechen. In einer Sendung fragte Stern Trump, ob es okay sei, Ivanka als «a piece of ass» zu bezeichnen, was man als «die mit dem geilen Arsch» oder einfach gesprochen als ein «geiles Ding» auf Deutsch übersetzen könnte. Trumps Antwort lautete schlicht: «Yeah.»

In einem anderen Interview fragte Stern, ob Ivanka Brustimplantate habe. Trump antwortete mit «Nein, sie war schon immer sehr üppig» (voluptuous).

Auf die Frage, ob er schon mit schwarzen Frauen geschlafen habe, fiel die Antwort: «Kommt drauf an, was Sie unter ‹schwarz› verstehen.» Und wenn eine Frau mal das Alter von 35 Jahren erreicht habe, spricht Trump von «it's checkout time». Das lässt sich etwa so übersetzen: Dann ist es Zeit, sich davonzumachen.

Trump will im Rennen bleiben

Trotz des immensen Drucks aus den eigenen Reihen hält Trump an seiner Präsidentschaftskandidatur fest. Trump schrieb am Samstag im Internetdienst Twitter, er werde «niemals aus dem Rennen ausscheiden». Allerdings brodelte es in seiner Partei gewaltig: Mehrere Republikaner entzogen ihm die Unterstützung, darunter Senator John McCain und Ex-Aussenministerin Condoleezza Rice.

Selbst der Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger erklärte, zum ersten Mal, seit er 1983 US-Bürger geworden sei, werde er nicht den republikanischen Kandidaten wählen. Einige Republikaner fordern nun, dass Trump seinen Platz dem Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence («Ich billige seine Äusserungen nicht und kann sie nicht verteidigen») überlassen sollte.

Der «amerikanische Mussolini»

Unterdessen hat sich auch der US-Schriftsteller Douglas Kennedy an die Öffentlichkeit gewandt: Er warnt vor einem künftigen «amerikanischen Mussolini», sollte der umstrittene Milliardär Donald Trump die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat sei nicht nur ein «US-Phänomen», sondern stehe für den «Aufstieg der extremen Rechten weltweit», sagte Kennedy der Nachrichtenagentur AFP.

«Ich habe den Eindruck, dass sich keiner mehr an die 1930er-Jahre erinnert», als in Europa zunehmend faschistische Regime an die Macht kamen. Trump sei «frauenfeindlich und menschenfeindlich», sagte Kennedy weiter. «Er hat ein Ego von der Grösse Kanadas.»

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