Nur leicht beschädigtPalmyra soll «so werden wie vorher»
Syrien will die Ruinen der antiken Oasenstadt wieder aufbauen. Viele der zum Weltkulturerbe zählenden Tempelanlagen sind nur leicht beschädigt.
Die von der syrischen Armee zurückeroberte antike Stadt Palmyra ist offenbar in einem besseren Zustand als befürchtet. «Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet», sagte der Direktor der syrischen Altertümerverwaltung, Maamun Abdulkarim, der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die Zerstörung der Stadt durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). «Aber die Landschaft ist im Grossen und Ganzem in einem guten Zustand.»
Er fühle eine «unbeschreibliche Freude», sagte Abdulkarim am Telefon. Palmyra könne wieder aufgebaut und «so werden wie vorher», sagte er über die zum Weltkulturerbe gehörenden antiken Schätze. Der Direktor der Altertümerverwaltung hielt sich am Sonntag noch in Damaskus auf, wollte aber alsbald nach Palmyra aufbrechen, um die Schäden genauer zu begutachten.
Brutale Hinrichtungen
Die IS-Miliz hatte Palmyra im Mai vergangenen Jahres erobert. In den folgenden Monaten schockierte die Miliz die Welt durch brutale Hinrichtungen in den Ruinen der antiken Stadt und die Zerstörung zweier bedeutender Tempel, des berühmten Triumphbogens und zahlreicher Grabmäler. Am Sonntag vermeldete die syrische Armee die vollständige Rückeroberung von Palmyra.
Gemeinsam mit der UNO werde nun beraten, wie der Baal-Tempel und der Tempel von Baalschamin wieder aufgebaut werden könnten, sagte Abdulkarim. Viele der wichtigsten Ruinen seien aber nur leicht beschädigt.
Staute kann wieder aufgebaut werden
Die «beste Neuigkeit» betreffe die berühmte 15 Tonnen schwere Löwen-Statue, die die IS-Miliz im Juli zerstört hatte. Die Einzelteile könnten alle wieder zusammengesammelt und die Statue wieder aufgebaut werden, sagte er.
Ein AFP-Reporter vor Ort sah die Zerstörungen an den beiden Tempeln sowie am Triumphbogen, die Ruinen dieser Stätten gab es demnach aber noch. «Ich war der traurigste Altertümerdirektor der Welt», sagte Abdulkarim über Palmyra. «Heute bin ich der glücklichste.» (ij/sda)
Iran gratuliert Assad
Der Iran hat dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zur Rückeroberung der Wüstenstadt Palmyra von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gratuliert. Auf die Entschlossenheit Syriens zur Vernichtung der Terrorgruppen könne man stolz sein.
Das sagte der Chef des nationalen iranischen Sicherheitsrates, Ali Schamchani, der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge. Die iranische Regierung und die Armee würden Syrien weiterhin voll unterstützen.