Liess Obama Richter Scalia töten?

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VerschwörungstheorienLiess Obama Richter Scalia töten?

Der angeblich natürliche Tod des US-Bundesrichters Antonin Scalia bringt Verschwörungstheoretiker auf Trab. Hier die wildesten Theorien.

von
sut

Der unerwartete Hinschied von Antonin Scalia (79), Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, hat im offiziellen Washington einen Sturm ausgelöst. Politiker beider Parteien und alle Präsidentschaftskandidaten bringen sich in Position, um die plötzliche Lücke im neunköpfigen obersten Richtergremium möglichst zum eigenen Nutzen auszuschlachten.

In Fahrt kommen gleichzeitig auch Verschwörungstheoretiker. Sie zweifeln daran, dass Scalia in der Nacht auf Samstag in einem Zimmer auf der Cibolo Creek Ranch in West-Texas ganz einfach sanft entschlafen sein soll. Möglicherweise habe irgendjemand seine Hand im Spiel gehabt, argwöhnen sie.

«Kissen auf dem Kopf»

Genährt wurde der Verdacht durch die Aussage des Ranchbesitzers John Poindexter, wonach er Scalia nach elf Uhr morgens leblos in seinem Bett «mit einem Kissen auf seinem Kopf» vorgefunden habe. Noch am selben Tag erklärte die örtliche Friedensrichterin Cinderela Guevara, es habe sich um einen natürlichen Tod gehandelt. Doch sie berief sich ausschliesslich auf die Aussagen von Polizisten, die Scalia in seinem Zimmer sahen. Weder die Richterin selbst noch ein Gerichtsmediziner nahmen je einen Augenschein.

Und dann verfügte Scalias katholische Familie, dass die sterblichen Überreste umgehend nach Virginia geflogen werden sollen. Dort ist die einbalsamierte Leiche des konservativen Bundesrichters am Sonntag angekommen.

Warum keine Obduktion?

Experten hinterfragen das Verhalten der texanischen Behörden. «Es wäre nicht unvernünftig gewesen, in diesem Fall eine Obduktion zu verlangen», sagte die Ex-Detektivin Patricia Tufo aus Brooklyn zur «New York Post». Dies gelte besonders angesichts der Identität des Verstorbenen, argumentierte sie.

Noch weiter ging der frühere Chefermittler der Polizei von Washington D.C, William Ritchie. «Als früherer Mordkommissar bin ich verdutzt, dass bei Richter Scalia keine Obduktion veranlasst wurde», schrieb er laut «Washington Post» in einem Facebook-Eintrag. «Eine Friedensrichterin urteilt über einen Tod, ohne vor Ort gewesen zu sein oder medizinisch ausgebildet zu sein», kritisiert er. «Welchen Beweis gibt es für einen Herzinfarkt? Warum war es keine Gehirnblutung?»

«Da stinkt etwas in Texas»

Ritchie rügte auch den Bundespolizisten, der Scalias Leiche inspizierte. «Hat er nach einem petechialen Bluterguss in den Augen oder unter den Lippen gesucht, was für eine Erstickung sprechen würde? Hat der US-Marshal nach einem unüblichen Geruch geschnuppert, der eine Vergiftung nahelegen würde? Mein Bauch sagt mir: Da stinkt etwas in Texas.»

Die Verschwörungstheoretiker machen viele mögliche Duftquellen für den Gestank um Scalias Tod aus. Sie beschuldigen Präsident Barack Obama, seine Vorgänger George W. Bush sowie Bill Clinton und sogar Dr. Spock aus «Star Trek» (siehe Bildstrecke). Die Wahrheit wird womöglich nie zweifelsfrei festzustellen sein.

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