Aufständische stürmen Dörfer – 75 Tote

Aktualisiert

IndienAufständische stürmen Dörfer – 75 Tote

Mitglieder der militanten Gruppe Bodo haben im Nordosten Indiens Dutzende Personen wahllos erschossen. Premierminister Modi bezeichnete die Tat als «feigen Akt».

Die Toten seien Angehörige von Stammesvölkern, die in den Teeplantagen der Region arbeiteten. (Archivbild)

Die Toten seien Angehörige von Stammesvölkern, die in den Teeplantagen der Region arbeiteten. (Archivbild)

Nach dem Angriff einer Rebellengruppe eines Stammesvolkes im Nordosten Indiens ist die Zahl der Toten nach Polizeiangaben auf 75 gestiegen.

Man habe sechs weitere Leichen entdeckt, teilten die Behörden am Donnerstag im Bundesstaat Assam mit.

Zuvor hatte eine Rebellengruppe mehr als 60 Angehörige einer anderen indigenen Gruppe erschossen. Die Regierung hatte noch am Mittwoch Tausende Sicherheitskräfte in die schwer zugänglichen Gebiete entsandt.

Militante Gruppe lehnt Friedensgespräche ab

Die Polizei geht davon aus, dass die ersten Attacken von Mitgliedern einer Gruppe namens Nationale Demokratische Front von Bodoland (NDFB - Songbijit) ausgeführt wurden. Diese lehnt Friedensgespräche anderer indigener Bodo-Gruppen mit der Regierung ab.

Im Nordosten Indiens leben - zwischen Bangladesch und Myanmar, nur durch einen dünnen Streifen mit dem Rest des Landes verbunden - zahlreiche Stammesvölker, die vielfach mehr Autonomie fordern.

Gewalt müsse mit starker Hand unterdrückt werden

Indiens Präsident Pranab Mukherjee erklärte, «solche terroristischen und gewalttätigen Handlungen müssen mit starker Hand unterdrückt werden». Innenminister Rajnath Singh war auf dem Weg nach Assam. Premierminister Narendra Modi bezeichnete das Töten im Kurznachrichtendienst Twitter als «feigen Akt».

Die Toten seien Angehörige von Stammesvölkern, die in den Teeplantagen der Region arbeiteten, berichtete der Sender NDTV. Attackiert worden seien am Dienstag Dörfer in den Distrikten Sonitpur und Kokrajhar, unweit der Grenze zu Bhutan.

Unter den Opfern sind auch Frauen

Die Angreifer kamen demnach in Armeeuniformen und mit Sturmgewehren, rissen die Türen der Strohhütten auf und begannen zu schiessen. Einige Bewohner, darunter viele Frauen, seien auch aus den Hütten gezerrt und aus nächster Nähe erschossen worden.

Die Sicherheitskräfte gingen jüngst verstärkt gegen die Guerilla-Kämpfer vor. Erst am Sonntag seien zwei Bodo getötet worden. Singh beschuldigte eine Fraktion namens Nationale Demokratische Front von Bodoland (NDFB), die die Friedensgespräche der Regierung mit einigen Bodo-Gruppen ablehnen. (sda)

Deine Meinung zählt