EU hätte fast versehentlich Pornos verboten

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User empörtEU hätte fast versehentlich Pornos verboten

Quasi in letzter Sekunde merkte das EU-Parlament am Dienstag, dass es auf dem Weg war, Pornos zu verbieten. Auch wenn das Verbot schliesslich nicht zustande kam, liefen Internet-User Sturm.

von
jbu

Am Dienstag befassten sich die EU-Abgeordneten in Strassburg mit einer Resolution des EU-Frauenausschusses, die die Abschaffung von «geschlechterspezifischen Klischees» forderte. So weit, so unspektakulär – wären da nicht die Artikel 14 und 17 gewesen. Diese forderten nämlich «ein Tätigwerden im digitalen Sektor» sowie ein «Verbot von jeglicher Form der Pornografie in den Medien».

Laut Welt.de wussten viele Abgeordnete des EU-Parlaments nichts von diesen Artikeln. Die Forderungen gelangten weitgehend unbemerkt in den Bericht des Frauenausschusses. Erst im Verlauf der Debatte wurde kritisiert, dass «quasi im Nebensatz Netzsperren eingeführt» würden.

«Als wir die etwas seltsamen Formulierungen entdeckten, haben wir eine separate Abstimmung über die beiden kontroversen Artikel beantragt», wird der Grüne Parlamentarier Jan-Philipp Albrecht im Welt.de-Bericht zitiert. Schliesslich wurde Artikel 14 komplett gestrichen und Artikel 17 entschärft.

#Pornoverbot

Für die digitale Gemeinschaft war der Schaden aber bereits angerichtet. Auf Twitter machten erboste User ihrem Ärger Luft, unter dem Hashtag #Pornoverbot wurde ausgelassen gelästert, gespottet und diskutiert.

Über die EU-Abgeordneten brach ein regelrechter Shitstorm herein. Die Postfächer von einigen Parlamentariern sollen mit tausenden Mails überflutet worden sein, die alle dasselbe forderten: Lasst die Finger von Pornos im Internet!

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