IS-Bombe tötet Helfer von Schweizer NGO

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IrakIS-Bombe tötet Helfer von Schweizer NGO

Im Auftrag einer Schweizer Nichtregierungs-Organisation hat ein Experte im Irak Minen entschärft. Doch ein Sprengsatz explodierte und tötete den Mann.

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In Daquq im Nordirak starb ein Australier, der für die Schweizerische Stiftung für Minenräumung tätig war.

In Daquq im Nordirak starb ein Australier, der für die Schweizerische Stiftung für Minenräumung tätig war.

Kein Anbieter/Google Maps

Der Fachmann aus Australien führte am Dienstag in Daquq nahe Kirkuk im Nordirak ein 30-köpfiges Team von Minenräumern an, als es zum Unfall kam: Ein Sprengsatz detonierte, der Experte war sofort tot. Seine Mitarbeiter blieben unverletzt.

Das Opfer stand im Auftrag der Schweizerischen Stiftung für Minenräumung (FSD) im Einsatz. Die Organisation mit Sitz in Genf säubert die vor rund einem Jahr befreite Gegend, aus der die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vertrieben wurde, von nicht explodierten Bomben und Minen. Diese hatten die IS-Kämpfer im ehemaligen Kampfgebiet vor ihrem Abzug zurückgelassen, um die vertriebene Bevölkerung an einer Rückkehr in ihre Dörfer zu hindern.

7-Kilo-Sprengsatz ging hoch

FSD-Generaldirektor Hansjörg Eberle sagte zum australischen Newsportal ABC über den tödlichen Unfall: «Es handelte sich um eine Bombe von sieben Kilogramm. Wenn eine solche Bombe explodiert, gibt es kaum Überlebenschancen.»

Beim Entfernen der Sprengsätze müsse man diese Art von Risiko tragen: «Wir gehen als Erste hin und räumen auf – so ermöglichen wir es den Bewohnern, ihr Leben und ihre Dörfer wieder aufzubauen.» Die Gegend um Kirkuk sei von Minen übersät und entsprechend ein «sehr gefährliches» Gelände.

Der verstorbene Experte half seit einem halben Jahr im Nordirak. Laut Eberle war er sehr erfahren und zuverlässig. Von seinem Tod sei man «tief betroffen»: «Es ist, als wäre unsere Organisation mitten ins Herz getroffen worden.»

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