Trump will Frauen für Abtreibung bestrafen

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US-WahlkampfTrump will Frauen für Abtreibung bestrafen

US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sorgte wieder für einigen Wirbel: Diesmal brachte er die Frauen gegen sich auf.

von
chk
«Die Frau ist im Falle einer Abtreibung ein Opfer»: Donald Trump. (30. März 2016)

«Die Frau ist im Falle einer Abtreibung ein Opfer»: Donald Trump. (30. März 2016)

AFP/Scott Olson

Mit der Forderung nach Strafen für Frauen bei Abtreibungen hat der rechtspopulistische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im US-Wahlkampf für Aufregung gesorgt – um seine Äusserung schon wenig später zurückzunehmen. Die Frau sei im Falle einer Abtreibung «ein Opfer», erklärte der Immobilienmilliardär am Mittwoch. Bestraft werden müsse nicht sie, sondern derjenige, der die Abtreibung vornehme.

Obwohl Schwangerschaftsabbrüche in den USA seit einer Entscheidung des Obersten Gerichts im Jahr 1973 weitgehend legal sind, sind sie weiterhin ein politisch brisantes Thema. Für viele Konservative ist die Opposition gegen Abtreibungen ein Kernelement ihrer politischen Überzeugungen. Trump hat sich erst vor relativ kurzer Zeit als dezidierter Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen positioniert.

(Video: Youtube/MSNBC)

Clinton: «Furchtbar und vielsagend»

In einem Interview des Senders MSNBC sagte der republikanische Präsidentschaftsbewerber nun, dass die Abtreibung verboten werden und es eine Bestrafung für die Frau geben müsse. Befürworter des Rechts auf Abtreibung reagierten prompt mit Empörung. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton erklärte im Internetdienst Twitter: «Gerade, als man dachte, es könnte nicht schlimmer werden. Furchtbar und vielsagend.»

Wenig später liess Trump eine Erklärung verbreiten, die seine Äusserungen gerade rücken sollte. Darin plädierte er für ein gerichtliches Verbot von Abtreibungen und für eine Regelung, wonach der Arzt und nicht die Frau für den Schwangerschaftsabbruch zu bestrafen ist. «Die Frau ist in diesem Fall ebenso ein Opfer wie das Leben in ihrem Leib.»

Trump, der als Aussenseiter antrat, hat inzwischen gute Chancen, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. In den Vorwahlen der Partei zur Bestimmung des Kandidaten liegt er deutlich in Führung vor seinen beiden Rivalen Ted Cruz und John Kasich. (chk/dapd/afp)

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