FrankreichGuayana und Martinique gegen Unabhängigkeit
Bei Referenden in den zwei französischen Überseegebieten Martinique und Guayana hat es jeweils eine grosse Mehrheit gegen eine erweiterte Autonomieregelung gegeben.

Wahlen in Martinique und Guayana - Mehr Unabhängigkeit von Frankreich scheitert an der Urne.
Wie das zuständige Ministerium in Paris am Montag mitteilte, stimmten in Martinique fast 79 Prozent der Wähler mit Nein, in Französisch-Guayana waren es knapp 70 Prozent. Die Wahlbeteiligung war gering: in Martinique lag sie bei gut 55 Prozent, in Französisch- Guayana bei rund 48 Prozent.
Bei dem Referendum sollten die Bewohner darüber entscheiden, ob die Départements in der Karibik und in Südamerika künftig mehr Spielraum in örtlichen Fragen erhalten sollen.
In Guayana waren am Sonntag rund 67 000 Stimmberechtigte an die Urnen gerufen, auf der Karibikinsel Martinique waren es 297 000. Martinique und das nördlich von Brasilien gelegene Guayana haben als Départements bisher denselben Status wie Regierungsbezirke im französischen Mutterland.
Gegner einer grösseren Unabhängigkeit hatten befürchtet, dass Paris ein Ja zum Anlass hätte nehmen können, für die beiden Inseln weniger Geld auszugeben.
In mehreren Überseegebieten hatte es vor einem Jahr heftige Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten und niedrige Löhne gegeben. Präsident Nicolas Sarkozy hatte daraufhin den Volksentscheid angeregt.
(sda)