Schwimmbad-Verbot für Flüchtlinge aufgehoben

Aktualisiert

Bornheim bei BonnSchwimmbad-Verbot für Flüchtlinge aufgehoben

Die Klagen von Besucherinnen häuften sich, weswegen die Stadt Bornheim männlichen Flüchtlingen den Besuch des Schwimmbads untersagte. Jetzt hebt sie das Verbot wieder auf.

von
gux
Ein Poster informiert über die geltenden Regeln in einem Münchner Schwimmbad.

Ein Poster informiert über die geltenden Regeln in einem Münchner Schwimmbad.

AFP/Sven Hoppe

Kein Zutritt mehr: In nordwestfälischen Bornheim durften erwachsene männliche Flüchtlinge nicht mehr ins städtische Hallenbad, weil es von Besucherinnen immer mehr Klagen wegen sexueller Belästigung durch die Männer aus einer nahen Asylbewerberunterkunft gab. Doch das Verbot galt nur wenige Tage, ab Mittwoch wird die Stadt es wieder aufheben. Denn die Entscheidung war auf heftige Kritik gestossen, weil sie pauschal alle männlichen Flüchtlinge unabhängig von ihrem Verhalten betraf. Das teilte am Montag eine Sprecherin der Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen mit.

Sozialdezernent Markus Schnapka hatte zuvor mehreren deutschen Medien gegenüber erklärt, dass er sich bewusst sei, dass man mit dem Schwimmbad-verbot «den allermeisten Unrecht tue, aber ich sehe auch keine andere Möglichkeit, als dieses deutliche Zeichen zu setzen».

Gegen einen Flüchtling einer Bornheimer Unterkunft werde wegen sexueller Belästigung ermittelt, ansonsten seien keine Anzeigen eingegangen.

«Schäme mich für meine Glaubensbrüder»

Schnapka war vergangene Woche selbst in die Asylunterkunft gegangen, um den Bewohnern das Verbot mitzuteilen. Dabei sei er auf viel Verständnis gestossen. «Ich schäme mich für meine Glaubensbrüder. So etwas darf nicht passieren», sagte ein junger Syrer damals dem WDR.

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