Tschechischer Politiker«Kauft nicht bei Muslimen»
Der Rechtspopulist Tomio Okamura fordert seine Landsleute dazu auf, «gegen Muslime» aktiv zu werden. So sollen die Tschechen nicht mehr bei Muslimen einkaufen.

Der tschechische Politiker Tomio Okamura: Einst war er Präsidentschaftskandidat, nun fordert er die Bevölkerung dazu auf, nicht mehr bei Muslimen einzukaufen.
Auf Facebook ist der Politiker Tomio Okamura besonders aktiv. Jeden Tag schreibt der Parlamentarier der rechtspopulistischen Partei «Morgendämmerung der direkten Demokratie» mindestens einen langen Status-Update, in dem er seine Meinung zu verschiedenen Themen kundtut. Einen besonderen Fokus richtet er auf Roma und die muslimische Minderheit im Land.
In einem Post unter dem Titel «Wie können Bürger in der Heimat aktiv werden» wird er nun konkret. In zehn Punkten erklärt der Sohn einer tschechischen Mutter und eines japanischen Vaters, wie sich die Tschechen gegen die «Islamisierung» ihres Landes wehren sollen: «Wir können unseren Unmut zeigen, indem wir nicht mehr bei Muslimen einkaufen», schreibt der Politiker unter anderem, «jeder gekaufte Kebap ist nur ein weiterer Schritt hin zu Burkas.»
«Ich habe keine moralische Verpflichtung»
Weiter rät Okamura dazu, «mit Hunden und Schweinen vor Moscheen und muslimischen Gemeindezentren spazieren zu gehen», um der Minderheit zu zeigen, dass sie im Land unerwünscht sei. Auch das Spendieren von Alkohol an Obdachlose in der Nähe von Moscheen sei eine Möglichkeit. «Ich habe keine moralische Verpflichtung, tolerant und grosszügig zu sein», schreibt der Politiker.
Okomura war schon früher durch seine extremen Ansichten aufgefallen. Der Rechtspopulist hatte die Existenz eines Konzentrationslagers in der tschechischen Provinz geleugnet und meint:«Die Menschen starben an den Folgen von Alter und Krankheit.» Auch hatte er Roma dazu aufgefordert, Tschechien zu verlassen, um in Indien ein Land zu gründen. Fest steht: Von 10 Millionen Tschechen sind 20'000 muslimisch – ein Anteil von 0,002 Prozent.