Austauschschüler erschossenTodesschütze in Todesangst
Der Hausbesitzer aus Montana, der den Schüler aus Hamburg erschossen haben soll, hat Morddrohungen erhalten. Seine Familie traut sich nicht mehr aus dem Haus.

Das Todesopfer Diren D. beim Fussballspielen.
Nach den tödlichen Schüssen auf einen 17 Jahre alten Austauschschüler aus Hamburg hat der Schütze offenbar Morddrohungen bekommen. Markus Kaarma, seine Lebensgefährtin und ihr 10 Monate altes Baby trauten sich nun nicht mehr aus dem Haus, teilte Anwalt Paul Ryan am Dienstag im US-Staat Montana mit. Sein Mandant hatte am vergangenen Sonntag nach einem Alarm in seiner Garage mit seiner Schrotflinte vier Mal auf den Jugendlichen aus Deutschland gefeuert und ihn tödlich an Kopf und Arm getroffen.
Unklar ist weiterhin, warum der Teenager das Grundstück in der Stadt Missoula betrat. Die deutschen Behörden dringen auf Aufklärung. Ein unbewaffneter Jugendlicher könne auch bei Hausfriedensbruch nicht rechtmässig von einem Bürger erschossen werden, sagte die Sprecherin des Generalkonsulats in San Francisco, Julia Reinhardt, nach einem Bericht der «Great Falls Tribune». Sie hoffe auf Gerechtigkeit.
Die Staatsanwaltschaft wirft Kaarma vorsätzliche Tötung vor. Der Fall hat eine neue Debatte über ein Gesetz in Montana ausgelöst, das einer Person das Recht einräumt, sein Haus mit Waffengewalt vor einer Bedrohung zu schützen.
(sda)