Assanges Zwangs-Exil ist «illegal»
UNO-Experten bewerten Julian Assanges Exil in der ecuadorianischen Botschaft in London als willkürliche Haft. Ob dieser die Botschaft verlässt, ist aber fraglich.

Wieder im Rampenlicht: Der Wikileaks-Gründer Julian Assange bei einer Pressekonferenz in London. (5. Dezember 2011)
Keystone/Kirsty WigglesworthEine UN-Arbeitsgruppe will am Freitag entscheiden, ob die fast drei Jahre, die Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft verbracht hat, einer illegalen Inhaftierung gleichkommen. Sollte das Gremium dies mit Ja beantworten, erwarte er die sofortige Rückgabe seines Passes und einen Stopp weiterer Festnahmeversuche, erklärte Assange. Ansonsten werde er die ecuadorianische Botschaft verlassen und sich der Polizei stellen.
Der 44-Jährige hatte sich im Juni 2012 in die Botschaft geflüchtet, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort hatten zwei Frauen 2010 Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Australier erhoben. Er bestreitet die Vorwürfe und befürchtet nach eigenen Angaben, Schweden könnte ihn wegen seiner Enthüllungen auf Wikileaks an die USA überstellen. Die Plattform hatte unter anderem Tausende geheimer diplomatischer US-Depeschen zugänglich gemacht.