Zwei Tote bei Mohammed-AusstellungIS bekennt sich zu Anschlag in Texas
Zwei Männer haben in Texas Feuer auf eine islamkritische Veranstaltung eröffnet. Jetzt hat sich der IS zu der Tat bekannt.
Die beiden Männer schossen Garland im US-Bundesstaat Texas vor einem Gebäude um sich, in dem gerade eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen stattfand. Polizeibeamte vor Ort hätten das Feuer auf die Angreifer erwidert und die beiden Männer getötet.
Sie handelten offenbar im Namen der Terrormiliz Islamsicher Staat. Zumindest schrieb ein Kämpfer der Gruppe auf Twitter, dass zwei IS-Sympathisanten den Anschlag verübt hätten.
Rund 20 Schüsse
Augenzeuge Johnny Roby sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe sich vor dem Gebäude aufgehalten, als er plötzlich rund 20 Schüsse gehört habe. Dies seien aus der Richtung eines vorbeifahrenden Autos gekommen. Dann habe er zwei weitere einzelne Schüsse gehört. Schliesslich hätten Beamte ihn zurück in die Halle geschickt.
Die Polizei vermutete in dem Wagen der Angreifer Sprengsätze und schickte Sprengstoffspezialisten vor Ort. Das Veranstaltungszentrum sowie umliegende Geschäfte wurden evakuiert.
Geert Wilders als Redner
Die Veranstaltung in der Nähe von Dallas war von der New Yorker «Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit» (AFDI) organisiert worden. AFDI-Mitbegründerin Pamela Geller schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter: «Polizist angeschossen – zwei Verdächtige tot, warten auf Bombenexperten wegen möglicher Sprengsätze bei unserer Veranstaltung für Redefreiheit.»
Auf ihrer Website verurteilte Geller die Schüsse als «Krieg gegen freie Meinungsäusserung». «Werden wir uns diesen Monstern ergeben?» Die AFDI hatte 10'000 Dollar als Preis bei dem Karikaturenwettbewerb ausgelobt.
An der Veranstaltung in der Nähe von Dallas hatte auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teilgenommen. In einer Twitter-Mitteilung berichtete er über die Schüsse in dem Konferenzzentrum. «Ich habe gerade das Gebäude verlassen – nach meiner Rede», schrieb er weiter.
«Angriff auf uns alle»
In einem E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP schrieb Wilders, er sei «schockiert» über den Vorfall. «Das ist ein Angriff auf uns alle», schrieb der für seine islamfeindlichen Äusserungen bekannte niederländische Politiker.
Die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed empfinden viele Muslime als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst.
Im Januar wurde in Paris ein islamistischer Anschlag auf die französische Satirezeitung «Charlie Hebdo» verübt, die für ihre Mohammed-Karikaturen bekannt ist. Die beiden Attentäter töteten zwölf Menschen. Im Februar starben in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zwei Personen bei zwei Angriffen auf eine Synagoge und auf ein Kulturzentrum, in dem sich ein Mohammed-Karikaturist aufgehalten hatte.