Kolumbien«Morgen verkünden wir letzten Tag des Kriegs»
Kolumbien und die Farc-Rebellen haben sich auf einen «definitiven Waffenstillstand» verständigt. Was im «historischen» Vertrag geregelt ist.

Friedensverhandlungen bald abgeschlossen? Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos (links) und der oberste Farc-Kommandant Timoleón Jiménez (rechts) schütteln Hände – begleitet vom kubanischen Präsidenten Raúl Castro (Mitte).
AFPDie kolumbianische Regierung und die Farc-Rebellen haben sich nach jahrelangen Verhandlungen auf ein Waffenstillstandsabkommen geeinigt. Beide Seiten hätten sich auf einen «definitiven Waffenstillstand und eine Einstellung der beiderseitigen Feindseligkeiten» verständigt, teilten beide Seiten am Verhandlungsort Havanna mit.
Nach Angaben der UNO soll der historische Vertrag am Donnerstag in Havanna unterzeichnet werden. Der Farc-Kommandant Carlos Lozada teilte über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit: «Am Donnerstag, den 23. Juni, werden wir den letzten Tag des Krieges verkünden.» Nach der Bekanntgabe bei einer offiziellen Zeremonie in Havanna wird über die noch ausstehenden Kapitel des Friedensdialogs weiter verhandelt.
Verhandlungen bis 20. Juli abgeschlossen
Der Erklärung beider Seiten zufolge werden zu der Zeremonie der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und der oberste Farc-Kommandant Timoleón Jiménez genannt Timochenko erwartet, ausserdem als Vertreter der Mittlerstaaten, der norwegische Aussenminister Borge Brende und der kubanische Präsident Raúl Castro.
Santos hatte am Dienstag gesagt, seiner Meinung nach könnten die Friedensverhandlungen bis zum Nationalfeiertag am 20. Juli abgeschlossen werden.
260'000 Tote
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) kämpfen seit einem halben Jahrhundert gegen den kolumbianischen Staat und Grossgrundbesitzer. In dem blutigen Konflikt zwischen linken Rebellen, Paramilitärs, Drogenmafia und Armee wurden mehr als 260.000 Menschen getötet. 6,6 Millionen weitere wurden vertrieben.
Seit November 2012 führen die Farc-Rebellen und die Regierung Friedensgespräche in der kubanischen Hauptstadt. Im vergangenen September verkündeten beide Seiten einen Durchbruch bei den Verhandlungen, mehrere Punkte waren aber weiter offen. (afp)