Adam Lanza: Klug, scheu, ungestüm

Aktualisiert

Amokschütze von NewtownAdam Lanza: Klug, scheu, ungestüm

Erste Informationen über den Amokschützen von Newtown zeichnen das Bild eines scheuen, ungelenken jungen Mannes, der als Kind zwar wild war, aber auch ein sehr guter Schüler.

Adam war etwa zehn Jahre alt, als sich seine Eltern trennten. Vater Peter ist Buchhalter und ist wieder verheiratet, Mutter Nancy war Kindergärtnerin, sammelte Waffen und versuchte, ihre privaten Probleme nicht öffentlich zur Schau zu stellen, wie Nachbarn der Familie der «Washington Post» erzählten.

Adam habe Medikamente nehmen müssen, sagte ein ehemaliger Nachbarn am Telefon, sei «ein wirkliches wildes Kind» gewesen. Andere Nachbarn beschreiben Adam als scheu, ungelenk und «seltsam»: «Ich kann nicht wirklich benennen, weshalb ich ihn seltsam fand» sagt eine ehemalige Nachbarin der Lanzas. «Er war sozial ungelenk, konnte einem nicht in die Augen sehen.»

Er konnte schlecht kommunizieren

An der Mahnwache in der Kirche Saint Rose of Lima in Newtown, wo sich am Freitagabend die halbe Stadt versammelt hat, rang ein junger Mann in Adams Alter um Fassung. «Ich kannte Adam von der Highschool. Er schien ein ruhiger Typ zu sein, er hatte nie gross sozialen Umgang. Wenn man mit ihm sprechen wollte, gab er jeweils einsilbige Antworten.»

Aber er sei ein sehr guter Schüler gewesen: «Er war extrem gescheit, hatte Erfolg in allen Fächern und schloss die Highschool drei Jahre früher ab als die andern.»

Doch die Trennung seiner Eltern habe ihn stark mitgenommen, sagt Ryan Kraft, der 25-jährige Nachbar der Familie, der Adam manchmal hütete, wenn seine Mutter ausging, da sein älterer Bruder mit dem wilden Jungen nicht klargekommen sei. «Adam hatte Wutanfälle, die viel stärker waren als jene anderer Kinder», erinnert sich Kraft, «aber er war nie gewalttätig.»

Adams Vater Peter lebt mit seiner Frau in Stamford, Connecticut, nicht weit weg Newtown, wo seine Ex-Frau mit den Kindern im Haus geblieben war, das sie gemeinsam bewohnt hatten. Als er am Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam, wurde er von Reportern der Lokalzeitung mit der Nachricht konfrontiert, dass sein Sohn offenbar in das Massaker in Newtown verwickelt sei. Er habe «überrascht und entsetzt» darauf reagiert und jeden Kommentar verweigert.

Deine Meinung zählt