Wegen S21-ProtesteAmtsgericht Stuttgart verurteilt Polizisten
Drei Jahre nach den schweren Zusammenstössen mit «Stuttgart 21»-Demonstranten sind drei deutsche Polizisten wegen Körperverletzung verurteilt worden.
Als sich am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten Demonstranten versammelten, um gegen den geplanten Umbau des Hauptbahnhofes zu protestieren, lief der Polizeieinsatz aus dem Ruder: Die Beamten gingen mit Wasserwerfer und Pfefferspray gegen die Bürger vor. Ein Mann verlor an jenem «schwarzen Donnerstag» den Grossteil seiner Sehkraft, zahlreiche Personen wurden verletzt (siehe obige Bildstrecke).
Das Amtsgericht Stuttgart hat nun Strafbefehle gegen zwei Kommandanten und einen Staffelführer der Polizei ausgestellt, berichtet die «Stuttgarter Zeitung». Der Vorwurf: fahrlässige Körperverletzung im Amt. Das Verfahren gegen einen Rohrführer, der in einem der Werfer für den Strahl verantwortlich war, ist gegen Zahlung einer Busse eingestellt worden, weil er während des Einsatzes mehrfach Bedenken geäussert habe, so das Blatt.
Einer der drei Polizisten akzeptierte den Urteilsspruch von sieben Monaten bedingt. Ein Kollege mit demselben Strafmass behält sich einen Rekurs vor. Der dritte Beamte, der eine Geldbusse von 120 Tagessätzen zahlen soll, legte Widerspruch ein. Sein Fall wird nun öffentlich verhandelt.
So berichtete am 30. September 2010 das «ARD Nachtmagazin». Quelle: YouTube/VAFK24