Brandstifterin im Bikini schürt Hass auf Muslime

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Pamela GellerBrandstifterin im Bikini schürt Hass auf Muslime

Der Anschlag auf eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen in Texas ist Wasser auf die Mühlen der Organisatorin: Pam Geller hetzt schon seit Jahren gegen Muslime.

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Am 3. Mai 2015 organisierte Pamela Geller eine Mohammed-Karikatur-Ausstellung und -Wettbewerb in der texanischen Stadt Garland. Kurz nach Ende der Veranstaltung schossen zwei Bewaffnete auf dem Parkplatz auf einen Sicherheitsbeamten.
Seit den Anschlägen am 11. September 2001 widmet die Millionärin und Dreifachmutter ihr Leben dem Kampf gegen den Islam.
Ihre Mittel sind Provokation (hier ein Youtube-Blog von 2006 im Bikini), ihr Argument ist die Redefreiheit.
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Am 3. Mai 2015 organisierte Pamela Geller eine Mohammed-Karikatur-Ausstellung und -Wettbewerb in der texanischen Stadt Garland. Kurz nach Ende der Veranstaltung schossen zwei Bewaffnete auf dem Parkplatz auf einen Sicherheitsbeamten.

Keystone/Larry W. Smith

«Der Krieg ist hier», sagte Pamela Geller unmittelbar nach dem Anschlag auf dem Parkplatz vor einem Kulturzentrum im texanischen Garland. Die Angreifer starben, ein Sicherheitsbeamter musste wegen einer Schussverletzung am Fuss ins Spital. Die Attacke galt der von Geller organisierten Mohammed-Karikaturen-Aussstellung. Wer ist diese Frau und was will sie?

Ihr Lebensunterhalt

Geldsorgen dürfte die New Yorkerin und Dreifachmutter keine haben: Nach ihrer Scheidung im Jahr 2007 erhielt Geller eine Abfindung von vier Millionen Dollar. Ein Jahr später – nach dem Tod ihres Ex-Manns – bekam sie nochmals fünf Millionen Dollar aus einer Lebensversicherung.

Ihre Berufung

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 widmet sich die heute 56-Jährige dem Kampf gegen den Islam. 2009 führte sie die Bewegung gegen den Bau eines muslimischen Zentrums in der Nähe von Ground Zero an. Sie gilt als eine der einflussreichsten Aktivistinnen der islamophoben US-Szene.

Ihre Mittel

Geller setzt auf Provokation – in ihrem Blog (bis zu 15 Einträge pro Tag), auf ihrem Youtube-Kanal (auch mal im Bikini), bei öffentlichen Auftritten oder mit Plakat-Aktionen. Als Argument für ihre teils grenzwertigen Hiebe gegen die muslimische Bevölkerung («Muslime, die fünf Mal am Tag beten, verfluchen fünf Mal am Tag Christen und Juden») führt sie die Rede- und Meinungsfreiheit an. Ein Recht, das in den USA einen hohen Stellenwert besitzt. Zudem ist Geller Mitgründerin und Präsidentin von Stop Islamization of America sowie Präsidentin der American Freedom Defense Initiative, beides anti-islamische Organisationen.

Ihre Aktionen

Die aktuelle Ausstellung von Mohammed-Karikaturen ist Gellers jüngster Streich. Vor wenigen Wochen setzte sie zudem gerichtlich durch, dass die Stadt New York ihre Anti-Islam-Plakate auf öffentlichen Verkehrsmitteln platzieren muss. Auch US-Präsident Barack Obama gerät immer wieder in ihr Schussfeld: Er sei der uneheliche Sohn des radikalen schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X (eine Behauptung, von der sie sich mittlerweile distanziert), habe eine Affäre mit einer Crack-Hure gehabt und sei in Tat und Wahrheit Muslim.

Ihre Fans

Geller hat Anhänger aus der rechtspopulistischen bis rechtsextremen Szene weltweit. So trat jetzt der niederländische Politiker Geert Wilders an ihrem Mohammed-Karikaturen-Event in Garland auf. Und Anders Behring Breivik, der Attentäter von Oslo, der im Juli 2011 77 Menschen getötet hatte, zitierte Geller in seinem Manifest.

Ihre Gegner

Die US-Extremismusbeobachtungsstelle Southern Poverty Law Center listet Gellers Organisation als Hassgruppe, die US-Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League kritisiert die Islamgegnerin regelmässig. 2013 verhängte die britische Innenministerin Theresa May ein Einreiseverbot gegen Geller, um zu verhindern, dass sie an einem Event der extremen Rechten auftrat.

Ihre Feindbilder

Schliesslich sind da noch die amerikanischen Muslime: Mehrere ihrer Führer verteidigten im Vorfeld Gellers Recht, Mohammed-Karikaturen zeichnen zu lassen. Prominente Muslime rufen ihre Glaubensgenossen zudem regelmässig dazu auf, sich von Geller nicht provozieren zu lassen.

Die Gruppe Muslim Girl begegnete den Sticheleien mit der Aktion «Draw a Mohammed» (Zeichne einen Mohammed). Da Mohammed einer der verbreitetsten Namen der Welt sei, so ihr Argument, kenne wohl jeder einen. Und so könne auch jeder einen zeichnen.

(Quelle: YouTube/MuslimGirl.net)

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