Moskau, FBI, FrauenhassClinton nennt Schuldige für ihre Wahlniederlage
Hillary Clinton räumt eigene Fehler ein, doch habe sie die US-Präsidentschaftswahl aus anderen Gründen verloren.
«Hätten die Wahlen am 27. Oktober stattgefunden, dann wäre ich heute Präsidentin»: Hillary Clinton. (Video: Tamedia/CNN)
Die gescheiterte US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton führt ihre Wahlniederlage unter anderem auf russische Einmischung, Frauenfeindlichkeit und fragwürdige Entscheidungen des FBI zurück.
«Ich war auf der Siegerstrasse bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Kombination von Jim Comeys Brief vom 28. Oktober und das russische Wikileaks Zweifel in den Köpfen der Leute erzeugten, die dazu neigten, mich zu wählen, aber dann Angst bekamen», sagte Clinton am Dienstag bei einer Veranstaltung in New York.
«Putin ist nicht Mitglied in meinem Fan-Club»
«Wenn die Wahl am 27. Oktober stattgefunden hätte, dann wäre ich Ihre Präsidentin», sagte die gescheiterte Kandidatin der Demokratischen Partei. Über den russischen Präsidenten sagte sie, dieser sei nicht Mitglied ihres «Fan-Clubs». «Er hat mit Sicherheit in unsere Wahl eingegriffen, und es war klar, dass er mich beschädigt und meinem Widersacher geholfen hat.»
Es war das erste Mal, dass sich Clinton in dieser Deutlichkeit zum Ausgang der Präsidentenwahl vom 8. November äusserte. Der als Aussenseiter gestartete Immobilienmilliardär Trump hatte die Kandidatin der Demokratischen Partei auf den letzten Metern überholt und die Wahl für sich entschieden.
Unterdessen hat Trump einen Tweet zu Clintons Äusserungen abgesetzt. «FBI Direktor Comey war das Beste, das Hillary Clinton passieren konnte. Er gab ihr den Freipass für alle ihre schlechten Taten. Diese Scheinheilige...».
Keine Hinweise auf strafbare Handlungen
Die US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Russland eingegriffen hat, um den demokratischen Prozess in den USA zu unterminieren, Clinton zu beschädigen und Trump zum Sieg zu verhelfen. Das FBI untersucht im Zusammenhang mit russischen Hackerangriffen und Veröffentlichungen der Enthüllungsplattform Wikileaks zu Clintons Wahlkampfteam auch mögliche Absprachen zwischen dem Trump-Team und der russischen Regierung.
FBI-Chef Comey hatte am 28. Oktober, anderthalb Wochen vor der Wahl, eine Wiederaufnahme der Untersuchungen zur sogenannten E-Mail-Affäre Clintons bekannt gegeben. Dabei ging es um die regelwidrige Nutzung privater Server durch die Ex-Aussenministerin; begründet wurde der Schritt mit dem Auftauchen weiterer Mails. Nur zwei Tage vor der Wahl teilte Comey dann jedoch mit, auch in den neu entdeckten Mails seien keine Hinweise auf strafbare Handlungen gefunden worden.
(chk/sda/ap)