Predigt in Berliner MoscheeDas mittelalterliche Frauenbild eines Imams
Eine Frau braucht für alles die Erlaubnis ihres Ehemanns. Wenn er Sex will, muss sie spuren. Diese Ansicht vertritt ein Imam in einer Berliner Moschee.

Das Middle East Media Research Institute (Memri) aus den USA hat einige Auszüge der Predigt ins Englische übersetzt.
Die Al-Nur-Moschee im Berliner Stadtteil Neukölln ist in der Vergangenheit bereits häufiger wegen extremistischer Tendenzen ihrer Exponenten in die Kritik geraten. Für neuen Wirbel in deutschsprachigen Medien sorgt nun die Predigt eines Imams aus Ägypten, der in einer Predigt vom 23. Januar ausführlich sein frauenverachtendes Weltbild darlegt.
Der aus Ägypten stammende Scheich Abdel Moez al-Eila fordert in der Predigt die bedingungslose Unterwerfung der Frau unter den Willen ihres Ehemannes. Auszüge eines Videos der auf Arabisch gehaltenen Predigt wurden vom Middle East Media Research Institute (Memri) ins Englische übersetzt. Nicht nur benötige die Frau die Erlaubnis des Mannes, wenn sie arbeiten wolle, ist der Imam überzeugt, sondern auch, wenn sie das Haus verlassen, Besuch empfangen oder auswärts schlafen wolle – und sei es nur im Haus ihres Vaters.
Keine Ausreden beim Geschlechtsverkehr
Damit noch nicht genug: Eine Frau solle sich hübsch machen und die Wohnung «in einen blühenden Garten» verwandeln, damit der Mann vor ihr nicht «wie vor einem Leprakranken oder einem Löwen» fliehe. Statt zu arbeiten, solle die Ehefrau «kochen, den Boden wischen, aufräumen und sich um ihren Mann, die Söhne und die Töchter kümmern».
Auch für ein weiteres vermeintliches Problem zwischen Mann und Frau hat der Imam eine einfache Lösung: Wenn der Mann mit ihr schlafen wolle, dürfe die Ehefrau sich nicht verweigern; Ausreden und Entschuldigungen seien nicht erlaubt. Das gelte auch dann, wenn die Frau ihre Tage habe. «Wie kann ein Mann seine menstruierende Frau geniessen? Nun, du hast ihren ganzen Körper, ausser Vagina und Anus», geht der Prediger ins Detail.
Der deutsche Verfassungsschutz hält die Al-Nur-Moschee, in der die Predigt gehalten wurde, laut «Focus online» für einen Treffpunkt von Salafisten, also Anhängern eines radikalen Islams. Der ägyptische Imam predige bereits seit Dezember 2014 in der Moschee, sei zuvor aber nicht durch extremistische Äusserungen aufgefallen.