Easyjet und Air France im Visier von Terroristen

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Al KaidaEasyjet und Air France im Visier von Terroristen

Al Kaida feiert für das neue Jahr die Einzeltäter. Sie sollen aus Wasserflaschen Bomben bauen und damit auf amerikanischen oder europäischen Flügen an Bord gehen.

von
gux

Easyjet, British Airways, Air France oder American Airlines. Diese und weitere Fluggesellschaften stehen einmal mehr im Visier von Al Kaida. Mehr noch: Im englischsprachigen «Inspire»-Magazin, der Onlinepublikation der Terrorgruppe, findet sich in der neusten Ausgabe auch eine Anleitung zum Bombenbauen im Flughafen: Unter dem Titel «Versteckte Bombe» erfährt der interessierte Leser, wie aus einer 17 Zentimeter grossen Pet-Flasche ein tragbarer Sprengsatz wird.

Der Vorteil einer solchen Bombe: Hunde könnten sie nicht erschnüffeln und Metalldetektoren nicht entdecken. Technologisch weiter entwickelte Scanner wie Nackt-Scanner würden gerade an kleineren Lokalflughäfen nicht eingesetzt. Weiter wird beschrieben, wo sich der Attentäter im Flieger am besten hinsetzen soll, um mit seinem Sprengsatz die verheerendste Wirkung zu erzielen, und auf welcher Höhe er die Bombe zünden sollte.

US-Fluggesellschaften – oder sonst europäische

Im Fokus von Al Kaida stehen vor allem amerikanische Fluggesellschaften wie American Airlines, Delta, United oder Continental. Bomben sollten möglichst über US-Boden gezündet werden, heisst es. Sollte es nicht gelingen, einen Anschlag auf eine dieser US-Fluggesellschaften zu verüben, müssten andere westliche Airlines wie Easyjet, Air France oder British Airways zum Ziel werden. Für jede Fluggesellschaft werden Gründe genannt, die sie zum Ziel von Anschlägen machen.

Das Magazin widmet seine 13. Ausgabe den Einzeltätern, sogenannten «Lone Wolves». Diese sollten nicht nur Anschläge auf westliche Fluggesellschaften, sondern auch auf Persönlichkeiten aus der Finanzwelt verüben. «Die Löwen Allahs oder einsame Wölfe», heisst es in dem Magazin, «sollten wissen, dass sie der schlimmste Albtraum des Westens sind.»

Magazin nicht unterschätzen

Entsprechend würdigt das Magazin etwa Man Haron Monis, der Geiselnehmer, der Mitte Dezember in Sydney mehrere Menschen in einem Café gefangen hielt und schliesslich von der Polizei erschossen wurde. Aber auch an Umar Farouk Abdulmutallab sollten sich Einzeltäter ein Beispiel nehmen: Der als «Unterhosenbomber» bekannt gewordene Al-Kaida-Anhänger war am 25. Dezember 2009 daran gescheitert, sich mit Sprengstoff in der Unterwäsche in einem Airbus A330-300 von Northwest Airlines in die Luft zu sprengen.

Die Wirkung des Al-Kaida-Magazins darf nicht unterschätzt werden. So wurden auch die beiden Boston-Attentäter, die Gebrüder Zarnajew, durch «Inspire» inspiriert: Sie befolgten die Schritte, welche unter dem Titel «Baue eine Bombe in der Küche deiner Mutter» zusammengefasst waren. Ihre Bomben aus Schnellkochern töteten am Boston Marathon drei Menschen und verletzten um die 260 Personen. Es war der schlimmste Anschlag in den USA seit 9/11. Heute, am 5. Januar, ist der Prozessauftakt gegen den jüngeren der beiden Brüder, Dschochar Zarnajew.

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