Syrische FlüchtlingeIhr unfassbares Glück nach der Tritt-Attacke
In Ungarn brachte ihn eine Kamerafrau zu Fall, als er sein Kind auf dem Arm trug. Nun darf der Ex-Trainer nach Spanien reisen.
Die Bilder gingen um die Welt: Eine ungarische Kamerafrau stellt einem syrischen Flüchtling, der seinen Sohn auf dem Arm trägt, das Bein. Vater und Kind fallen zu Boden. Der Vorfall sorgte international für Empörung.
Wenige Tage später traf der Syrer Osama Abdul Mohsen mit seinem siebenjährigen Sohn Said in München ein, wo er seinen älteren Sohn Mohamed (18) und seinen Bruder wiedertraf. Ein Happy End, dachte man damals. Doch es sollte noch besser kommen.
Mohsen war Trainer eines Erstligisten
Vor seiner Flucht vor drei Jahren aus dem syrischen Deir al-Zor hatte Mohsen laut «Frankfurter Allgemeine Zeitung» als Fussballtrainer des Erstligisten Al-Fotuwa gearbeitet. Als der Spanier Miguel Angel Galán davon erfuhr, lud er den Syrer samt seinen Söhnen in den Madrider Vorort Getafe ein. Galán ist Leiter des Trainer-Ausbildungszentrums Cenafe und will Mohsen einstellen. Eine Wohnung habe er ihm schon organisiert.
«Wir sind eine staatliche Trainerschule, und so kamen wir auf die Idee, einem Kollegen zu helfen», so Galán. Laut der spanischen Zeitung «El País» schickte Galán einen Studenten der Trainerschule nach München. Dieser spricht Arabisch und begleitete Mohsen und seine Söhne nach Madrid, wo sie am Mittwoch um Mitternacht eintrafen. Sobald Mohsen ausreichend Spanisch spreche, wolle er ihn einstellen, so Galán weiter.
Das Beste kommt erst noch
Wer jetzt denkt, nun sei das Happy End perfekt, dürfte sich erneut täuschen. Galán setzt sich dafür ein, dass auch Mohsens Frau und ihre zwei weiteren Kinder nach Spanien reisen. Die drei sitzen immer noch im türkischen Mersin fest. Dann dürfte die Familie restlos glücklich sein.