Monster-OrkanXaver forderte schon sechs Todesopfer
In Polen sind drei Personen gestorben, als ein Baum auf ein Auto stürzte. Drei weitere Menschen starben am Donnerstag. In Deutschland dürfte das Schlimmste vorüber sein.
Mindestens sechs Menschen sind wegen des Orkans Xaver umgekommen. In Polen kamen drei Menschen ums Leben, als ein Baum auf ein Auto krachte. Eine weitere Person wurde dabei verletzt.
In Nordpolen waren zwischenzeitlich fast 150'000 Haushalte ohne Strom. Die Feuerwehr musste nach eigenen Angaben mehr als 1000 Mal ausrücken. In Skotnik im Nordwesten des Landes stürzte eine Stromleitung auf einen Stall und tötete 26 Kühe.
Am Donnerstag waren zwei Menschen in Grossbritannien ums Leben gekommen: In Schottland starb ein Lastwagenfahrer, nachdem sein Fahrzeug im Sturm umgefallen war. In Mittelengland wurde ein Mann von einem umstürzenden Baum getötet. Eine weitere Person kam in Dänemark um.
Weitere Sturmfluten im Anmarsch
Am Nachmittag und am Abend werden weitere Sturmfluten an der Nordsee erwartet. Laut Prognose der Unwetterzentrale soll das Wasser in Hamburg bis drei Meter hoch auflaufen.
Die Behörden lassen sich jedoch nicht beunruhigen. Das Schlimmste sei überstanden, sagte der Umwelt- und Küstenschutzminister gegenüber «Spiegel Online». «Ich rechne nicht damit, dass sich die Situation nochmals so zuspitzt, wie es gestern im Laufe des Tages den Anschein hatte.» Bereits am Morgen rollte auf Hamburg eine der schwersten Sturmfluten der vergangenen Jahrzehnte zu. Um ungefähr 6.30 Uhr traf die Flut auf die Stadt.
Die angerichteten Schäden waren geringer als befürchtet. Laut dem NDR prallte in Hamburg eine U-Bahn in einen umgestürzten Baum und entgleiste. Dabei gab es jedoch keine Verletzten. Der Zugverkehr in Norddeutschland ist immer noch stark eingeschränkt. Wegen auf die Gleise gefallener Bäume oder beschädigter Oberleitungen mussten in Schleswig-Holstein sowie in Teilen von Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen sowie in Hamburg und Berlin zahlreiche Zugstrecken gesperrt werden. Auch die Bahnstrecke zwischen Hannover und Hamburg wurde kurzfristig gesperrt.
Die Lufthansa strich am Freitag rund 70 Flugverbindungen. Betroffen waren hauptsächlich Inlandflüge von und nach Norddeutschland.
Sturm war auch in der Schweiz zu spüren
Der Orkan Xaver war auch in der Schweiz zu spüren. Laut einer Mitteilung von MeteoNews wurden auch in der Schweiz Windspitzen bis zu 140 km/h gemessen, zum Beispiel auf dem Säntis oder auf der Jungfrau. Aber auch in tieferen Lagen gab es starke Böen. In Steckborn TG beispielsweise stürmte es bei 83 km/h.