Ciao Italia!Kluge Köpfe wandern aus
Die Wirtschaftskrise zwingt immer mehr Italiener dazu, ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Vor allem Akademiker verlassen das Land. Die Folge: Ein Braindrain.
![Rezession, Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven: Immer mehr Italiener flüchten vor der Krise. Rezession, Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven: Immer mehr Italiener flüchten vor der Krise.](https://media.20min.ch/6/image/2023/12/21/58af0c0c-e60f-4436-8430-40df830e0c60.jpeg?auto=format%2Ccompress%2Cenhance&fit=max&w=1200&h=1200&rect=0%2C0%2C600%2C372&fp-x=0.5&fp-y=0.5&s=73fd550179aa251bf7e155e4fd393647)
Rezession, Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven: Immer mehr Italiener flüchten vor der Krise.
Rezession, Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven: Wegen der Wirtschaftskrise wandern immer mehr Italiener aus. Laut der nationalen Statistikbehörde Istat waren es allein im vergangenen Jahr über 82'000 Menschen – im Vergleich zum Vorjahr gut 21 Prozent mehr.
Das Ausmass des Phänomens erinnert an die Emigrationswelle der 1960er-Jahre. Doch anders als damals wandern heutzutage viele junge Akademiker aus, schreibt die «NZZ». Rund 30 Prozent der Italiener, die sich entscheiden, ihr Land zu verlassen, haben einen Universitätsabschluss in der Tasche, ein weiteres Drittel hat die Matur gemacht. Die Auswanderer sind mehrheitlich Männer (57,6 Prozent) im Alter zwischen 20 und 45 Jahren.
Viele gehen, wenige kommen
Die meisten Migranten zieht es Richtung Westeuropa. Hauptdestinationen sind Grossbritannien, Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Fast alle jungen Akademiker finden im Ausland einen Job in Führungspositionen oder als erfolgreiche Freischaffende. Sie arbeiten im technischen oder im naturwissenschaftlichen Bereich. Viele sind Ärzte, Chemiker, Biologen oder Architekten.
Für das Land könnte der Braindrain längerfristig schlimme wirtschaftliche Folgen haben, so die «NZZ» weiter. Denn Italien verliert für Ausländer zunehmend an Attraktivität. So verringerten sich die Ankünfte aus dem Ausland im Jahr 2013 um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die grössten Einwanderergruppen stellen heute die Rumänen, die Marokkaner, die Chinesen und die Ukrainer dar.