Kosovarische Politiker prügeln sich in TV-Studio

Aktualisiert

Faustkampf statt DiskussionKosovarische Politiker prügeln sich in TV-Studio

Zwei Parlamentarier aus Kosovo duellierten sich im TV. Zuerst mit Worten – dann jedoch flogen Wasserflaschen und am Ende Fäuste.

von
lüs/qll

Eklat im kosovarischen TV: Die beiden Abgeordneten Frashër Krasniqi und Milaim Zeka gingen aufeinander los. (Video: Tamedia/Klan Kosova)

Der kosovarische TV-Sender Klan hatte am Freitag zwei Parlamentarier zur Debatte geladen: Milaim Zeka als Vertreter des Regierungslagers und den Oppositionellen Frashër Krasniqi.

Die Diskussion zwischen den beiden wurde schnell hitzig – aber immerhin kämpften sie nur mit Worten. Bei diesen handelte es sich allerdings zunehmend um Schimpfnamen und Beleidigungen. Zeka nannte Krasniqi unter anderem einen «Penner», «Schwachkopf» und «Vergewaltiger». Der erwiderte: «Du bist selber ein Vergewaltiger, halt die Fresse.»

Und dann verliess die Auseinandersetzung die verbale Ebene: Krasniqi griff zu seinem Wasserglas und schüttete den Inhalt in die Richtung seines Gegners. Zeka rächte die Attacke geistesgegenwärtig, indem er seine Wasserflasche gegen Krasniqi warf.

Eklat im kosovarischen TV: Die beiden Abgeordneten Frashër Krasniqi und Milaim Zeka (links) gingen aufeinander los.
Bei Krasniqi handelt es sich um einen Vertreter der Oppisition, Zeka gehört zum Regierungslager. So kommt es zum Eklat: Die Diskussion zwischen den beiden Opponenten wird zunehmend hitzig, und sie beginnen, gleichzeitig zu sprechen.
Irgendwann platzt Frashër Krasniqi der Kragen: Er greift zu seinem Wasserglas und schüttete den Inhalt in die Richtung von Milaim Zeka.
1 / 12

Eklat im kosovarischen TV: Die beiden Abgeordneten Frashër Krasniqi und Milaim Zeka (links) gingen aufeinander los.

Screenshot Youtube/KlanKosova

Das wiederum wollte der Oppositionelle sich nicht bieten lassen: Wütend erhob sich Krasniqi, nutzte seine Wasserflasche ebenfalls als Wurfgeschoss, stürmte auf Zeka zu und ging mit Faustschlägen auf ihn los. Zeka versuchte wacker, ihm Paroli zu bieten. Am Ende traten TV-Mitarbeiter ins Bild und trennten die beiden Streithähne. Nun ermittelt die Polizei wegen des Vorfalls.

Entschuldigung per Facebook

Krasniqi entschuldigte sich danach per Facebook-Post. Er bedauere, dass es zu dieser Situation gekommen sei. Obwohl er nach dem Vorfall viel Zuspruch erhalten habe, befürworte er es nicht, dass politische Probleme auf diese Weise gelöst würden. Er habe aber unterschätzt, wie schwierig die Debatte mit einem Mann sei, dessen Sprache lediglich aus Verleumdungen und schweren Beleidigungen bestehe.

Zeka seinerseits sagte, Krasniqi habe die Attacke von Anfang an geplant: «Er kam nicht ins Studio, um zu debattieren, sondern um mich körperlich anzugreifen.»

Deine Meinung zählt