Mann in Mali öffentlich hingerichtet

Aktualisiert

Islamisten-TerrorMann in Mali öffentlich hingerichtet

Vor hunderten Zuschauern haben Islamisten in Timbuktu einen mutmasslichen Mörder hingerichtet. Seit ihrem Putsch Anfang Jahr führen sie auch Steinigungen und Amputationen durch.

In der malischen Oasenstadt Timbuktu werden die letzten Vorbereitungen für eine öffentliche Auspeitschung getroffen. Ein Mitglied der islamischen Polizei muss sich wegen Ehebruchs vor dem islamischen Recht verantworten.

In der malischen Oasenstadt Timbuktu werden die letzten Vorbereitungen für eine öffentliche Auspeitschung getroffen. Ein Mitglied der islamischen Polizei muss sich wegen Ehebruchs vor dem islamischen Recht verantworten.

Radikale Islamisten haben in der malischen Stadt Timbuktu vor mehreren Hundert Zuschauern einen Mann hingerichtet. Wie Einwohner berichteten, wurde der Angehörige der Volksgruppe der Tuareg, dem ein Mord vorgeworfen worden war, am Dienstag auf einem Gelände zwischen zwei Hotels in Handschellen vorgeführt und mit den Beinen in Richtung Mekka hingesetzt. Auf Anordnung eines Richters sei ihm dann in den Rücken geschossen worden, hiess es.

Unter Berufung auf das islamische Recht Scharia hatten die malischen Islamisten, die seit einem Militärputsch zu Jahresbeginn den Norden des Landes kontrollieren, zuletzt ein Paar wegen des Vorwurfs des Ehebruchs gesteinigt. Mindestens acht Menschen sind als Strafe für verschiedene Vergehen Körperteile amputiert worden. In der Stadt Douentza wurden am Dienstag 4 Personen mit je 20 Peitschenhieben bestraft, weil sie Bier getrunken hatten. (dapd)

Scharia

Die Scharia ist das unabänderliche islamische Recht, das auf dem Koran und damit auf Gottes Wort beruht. Es unterscheidet zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen und weist Frauen einen unterschiedlichen Rechtsstatus zu, der sie in der Regel benachteiligt.

Die Scharia bedroht eine Reihe von verbotenen Handlungen mit Körperstrafen («Hadd-Strafen»): Dazu zählen Alkoholgenuss, Unzucht, die falsche Bezichtigung der Unzucht, Diebstahl, Geschlechtsverkehr zwischen Männern und der Abfall vom Islam.

Für Ehebruch (Unzucht) bei volljährigen Personen, die verheiratet sind oder waren, sieht der Koran lebenslangen Hausarrest oder einen von Gott geschaffenen «Ausweg» vor. Dieser Ausweg ist in der Rechtspraxis die Steinigung. Unzucht muss allerdings von vier männlichen Zeugen bestätigt werden, was praktisch ein Geständnis notwendig macht.

Deine Meinung zählt