Samira IbrahimMichelle Obama ehrt Judenhasserin - beinahe
Die Ägypterin Samira Ibrahim sollte für ihren Einsatz für Frauenrechte geehrt werden. Erst im letzten Moment merkten die USA, dass sie es mit einer hasserfülten Antisemitin zu tun haben.

Michelle Obama und John Kerry ehrten neun Frauen - unter anderem aus unter anderem aus Afghanistan, Russland, Ägypten, Syrien und Vietnam.
Anlässlich des Weltfrauentags sollen in den USA zehn mutige Frauen aus aller Welt mit dem «Women of Courage Award» ausgezeichnet werden – überreicht von Michelle Obama und dem neuen Aussenminister John Kerry. Eine dieser Frauen hätte die ägyptische Aktivistin Samira Ibrahim sein sollen. Doch dazu kam es nicht: Im letzten Moment kam ans Licht, dass es sich bei der Frauenrechtlerin um eine hasserfüllte Antisemitin handelt.
Sie hatte gegen das ägyptische Militär geklagt, weil sie im März 2011 mit sieben weiteren Demonstrantinnen festgenommen und einem demütigenden «Jungfrauentest» unterzogen worden ist. Aufgrund ihres öffentlichen Engagements war sie unter anderem vom «Time Magazine» zu einer der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gekürt worden.
«Schmutziger als die Juden»
Doch nicht für alle Menschen hat Samira Ibrahim gleich viel Liebe übrig. Das zeigt ein Blick auf ihren Twitter-Account. So schrieb sie im vergangenen Juli, nachdem fünf israelische Touristen in Bulgarien bei einem Bombenanschlag getötet wurden: «Das versüsst mir den Tag. Was für gute Neuigkeiten.»
Im August twitterte sie, «die Saudis sind schmutziger als die Juden.» Wenige Tage später zitierte sie sogar Adolf Hitler: «Es geschieht nichts Unmoralisches und es wird kein Verbrechen gegen die Gesellschaft unternommen, ohne dass die Juden ihre Hand im Spiel haben.»
Auch für die USA, das Land, das sie ehren wollte, hat Samira Ibrahim eine gehörige Portion Hass übrig. Als zum elften Jahrestag der 9/11-Anschläge in Kairo die US-Flagge verbrannt wurde, twitterte sie: «Möge Amerika jedes Jahr brennen.» Den Tweet löschte sie später, da kursierte er aber schon als Screenshot im Internet.
«Ich lasse mich nicht zu einer Entschuldigung zwingen»
Ibrahim war diese Woche bereits auf Staatskosten in die USA geflogen, als ein ägyptischer Aktivist das nationale Holocaust-Museum in Washington alarmierte, das seinerseits die Regierung informierte. Die Beschuldigte versuchte sich zunächst aus der Affäre zu ziehen: Ihr Twitter-Account sei gehackt worden, die umstrittenen Aussagen stammten gar nicht von ihr.
Als das State Departement jedoch ihre Ehrung aufgeschoben hatte, um den Fall zu untersuchen, nahm sie kein Blatt mehr vor den Mund: «Ich habe es abgelehnt, mich von der amerikanischen Regierung zwingen zu lassen, mich bei der zionistischen Lobby zu entschuldigen, deshalb wurde der Preis zurückgezogen», schrieb sie am Freitag.
Wenig später bestätigte das State Department, dass der Preis zurückgezogen wird. «Wir halten einige ihrer öffentlichen Äusserungen für unangebracht», sagte Sprecherin Victoria Nuland. «Sie stimmen nicht mit unseren Werten überein.» Man werde Samira Ibrahim jedoch helfen, wieder zurück nach Ägypten zu kommen.
Auch indisches Vergewaltigungsopfer ausgezeichnet
Zu den neun Frauen, die mit dem «International Women of Courage Award» ausgezeichnet wurden, gehört auch die 23-jährige indische Studentin, die nach einer brutalen Gruppenvergewaltigung im Spital gestorben war. Die junge Inderin - die den Übernamen Nirbhaya (furchtlos) erhalten hat - sei das Fundament für eine Volksbewegung geworden, die die Gewalt gegen Frauen in Indien beenden wolle, teilte das Aussenministerium mit.
Nach einer Schweigeminute las John Kerry einem Brief ihrer Eltern vor: «Wir hätten uns nie vorstellen können, dass unser Mädchen eines Tages die Tochter der ganzen Welt werden würde. Sie war dafür bestimmt, die Tochter der Welt zu sein.»