Missbrauchsverdacht an deutscher Elite-Schule

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OdenwaldschuleMissbrauchsverdacht an deutscher Elite-Schule

Der Missbrauchsverdacht gegen den Lehrer der deutschen Odenwaldschule weitet sich aus. Den neuen, entscheidenden Tipp gaben die Schüler – und die Polizei in Australien.

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Die Odenwaldschule geriet im Jahr 2010 in die Schlagzeilen, als aufgedeckt wurde, dass dort jahrzehntelang Kinder massenhaft sexuell missbraucht worden waren.

Die Odenwaldschule geriet im Jahr 2010 in die Schlagzeilen, als aufgedeckt wurde, dass dort jahrzehntelang Kinder massenhaft sexuell missbraucht worden waren.

Die hessische Odenwaldschule kommt nicht aus dem Missbrauchs-Skandal heraus: Erneut soll ein Lehrer Kinderpornos konsumiert und Schüler sexuell belästigt haben. Wie die Nachrichtenagentur DPA berichtet, habe nun die Staatsanwaltschaft Darmstadt wegen möglicher sexueller Übergriffe Ermittlungen gegen den erst kürzlich entlassenen Mathematiklehrer aufgenommen. Es werde derzeit in drei Fällen ermittelt, ob strafbare Vergehen vorliegen, hiess es seitens der Behörden.

Der Fall kam kurz vor Ostern erstmals ans Licht: Die Leitung der Odenwaldschule gab zu, einen 32 Jahre alten Lehrer fristlos entlassen zu haben. Der Mann hatte gestanden, Kinderpornos im Internet gekauft zu haben. Dies sei allerdings vor seiner Anstellung im Internat gewesen, sagte der Mann.

Doch nachdem die Schüler am Montag aus den Osterferien zurückkamen, scheinen die Vorwürfe happiger zu sein, denn einige gaben an, der Lehrer habe ein «komisches Verhalten» gehabt, schreibt ««taz.de»». Zudem habe die deutsche Polizei einen Tipp aus Australien erhalten: Die Polizei Down Under war während Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring auf die IP-Adresse des Pädagogen gestossen.

Der zweite Fall trotz Präventionskampagnen

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass die deutsche Reformschule in die Schlagzeilen gerät: Im Jahr 2010 wurde aufgedeckt, dass dort jahrzehntelang Kinder massenhaft sexuell missbraucht worden waren. Die Privatschule hatte anschliessend eine öffentliche Entschuldigung abgegeben und konsequente Aufarbeitung versprochen.

Bei der Krisensitzung mit Behördenvertretern am Montag wurde unter anderem vereinbart, dass die Schule den Behörden monatlich schriftlich einen Bericht vorlegen muss. Die Einrichtung ist zudem angehalten, ihre Präventions- und Interventionskonzepte zu überarbeiten.

Der stellvertretende Landrat Matthias Schimpf sagte am Mittwoch dem Hessischen Rundfunk, der Schule sei die gelbe Karte «deutlich gezeigt» worden. Eine Schliessung stehe jedoch nicht zur Debatte.

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